Europa und Finanzen Im Stil der Panzerknackerbande

Zu den Artikeln „Sparen ist sexy – nur anders als früher“, „,Das dicke Ende kommt noch“ sowie „Vossloh Laeis in Trier macht dicht, rund 80 Jobs weg“ (TV vom 17. Oktober) schreiben Ullrich Papschik und Oswald Hentges:

Ich war eigentlich lange Zeit Europa-Fan wegen der vielen praktischen Vorteile und Freiheiten, fast ohne Grenzen. Aber ohne „Grenzen“ geht es schon lange nicht mehr, wenn man die Berichte über die Zinspolitik der EZB und die Vernichtung von Arbeitsplätzen bei Vossloh Laeis liest. Sie zeigen das wahre unsoziale Gesicht der aus der Kontrolle geratenen europäischen Zentralbank und von Firmenchefs, die nur auf Standortverlagerungen aus sind, um neue Niedriglohnländer auf dem Rücken der deutschen Arbeiter und Sozialsysteme auszuschöpfen.

Vor zehn Jahren spannten die finanzstarken EU-Länder den Euro-Rettungsschirm über einige fast pleite gegangene Staaten, und jetzt, da es ans Zurückzahlen geht, wird aufs Neue spekuliert. Diesmal greift die EZB nicht nur nach den Sparbüchern der Bürger, sondern sie gefährdet viele Sparkassen und Volksbanken, indem die heimatnahen Geldhüter unserer Sparbücher Negativ- und Strafzinsen zahlen sollen. Wozu brauchen wir in Brüssel, Straßburg und Luxemburg teure Sitze der Europäischen Union, wenn dort keiner merkt, dass unsere Altersabsicherungen von der Zentralbank der EU fast schon im Stil der Disney Panzerknacker AG abgeschöpft werden?! Es wird Zeit, dass im Strafgesetzbuch der Tatbestand der Schädigung und Vernichtung von Volksvermögen eingeführt wird.

Verantworten müsste sich auch der Vorstand der Vossloh Laeis AG, der das Gemeinwohl von Arbeitern gefährdet, um den Unternehmensprofit durch Standortverlagerungen womöglich nach Polen oder Serbien zu steigern. Solche Verhaltensmuster machen mittlerweile die EU-Politik für Osteuropa aus, wie man seit Jahren bei der „gegenseitigen Unterstützung“ in der ungeregelten Flüchtlingsfrage erkennen kann. Jetzt werden bei Vossloh Laeis West- gegen Ostarbeiter ausgespielt, mitten im vermeintlich so freien Europa!

Ullrich Papschik, Bitburg

Mit großen Interesse habe ich den Bericht „Das dicke Ende kommt noch“ gelesen.

In der Gesprächsrunde wunderten sich die Vorstände der Sparkassen und Volksbanken, dass die Bevölkerung nicht gegen die EZB-Politik opponiert.

Wäre es nicht eine interessante Aufgabe für die beteiligten Häuser, einen solchen Protest anzustoßen? Ich jedenfalls würde mich einer entsprechenden Initiative sofort anschließen!

Oswald Hentges, Trier

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