Zum Artikel "Gericht urteilt zu geplatztem USA-Urlaub" (TV vom 17. Mai):
Ein Sieg für unsere Dschungelbürokratie, anders kann man dieses Urteil nicht einstufen. Es ist hinreichend bekannt, dass in vielen Fällen die rechte Hand nicht weiß, was die linke macht, und so kommt es zu solchen Ergebnissen.
Ich war lange genug im Öffentlichen Dienst, um zu erfahren, wie die Verwaltung mit Bürgern umgeht, wenn es darum geht, Verwaltungsinteressen durchzusetzen. Unter Vorgesetzten war ein Spruch besonders bekannt: §1. Die Verwaltung hat grundsätzlich recht. §2. Sollte es einem Bürger gelingen, die Verwaltung von seiner Eingebung zu überzeugen, verweisen wir auf §1.
Dass man hier den Bürger zermürbt, ist offensichtlich kaum jemandem aufgefallen. Der passive Widerstand wird geschürt.
Ein Beispiel: Die teilweise verzweifelten Versuche von Vereinen, Nachwuchs als Führungskräfte zu etablieren, laufen ins Leere, da niemand Verantwortung übernehmen will.
Tatsächlich geht es darum, nicht in die Fänge der Bürokratie zu geraten. In öffentlichen Erklärungen der Politiker wird das dann mit Politikverdrossenheit dargestellt.
Hans-Dieter Georg
Enkirch