Umwelt In der Summe gefährlich

Zum Artikel „Umwelt-Studie: Kerosinablass ist ungefährlich“ (TV vom 9. Mai) und weiteren Beiträgen zu Natur und Klima schreibt Peter Grasmück:

Diese Beurteilung des Umweltbundesamtes ist typisch, genauso wie die Einschätzungen der Behörde in ähnlichen Zusammenhängen, siehe Glyphosat, NOx-Belastung der Luft, Pestizidgrenzwerte in Lebensmitteln …

Jede behördliche Beurteilung für sich betrachtet mag, gemessen an den geltenden Grenzwerten und Richtlinien, korrekt sein. Mit Sicherheit wurde nie bedacht, dass es immer mehr Stoffbelastungen für Mensch und Natur gibt, die sich im schlimmsten Fall addieren.

Denn wie soll es sonst erklärt werden, dass chronische Erkrankungen zunehmen, zum Beispiel Asthma  und Allergien bei Kindern.

Bis zu einer Million Pflanzen- und Tierarten gelten mittlerweile als vom Aussterben bedroht. Auch dies kann nur durch die Summation mehrerer Effekte verursacht sein.

Ebenso wird wohl kaum in Betracht gezogen, dass es neben den direkten Wirkungen auf Menschen, Pflanzen und Tiere auch indirekte gibt: Bestandteile des Kerosins, zum Beispiel aromatische Kohlenwasserstoffe und Additive, sind höchst gefährlich, krebserregend, weniger akut als chronisch wirkend. Genauso schaden Stickoxide der Luft, durch Regen in den Boden gelangt, der Pflanzenvielfalt enorm, damit den Insekten und so letztendlich den Menschen.

Bleibt zu hoffen, dass unsere Verantwortlichen und Entscheider auch solche Effekte berücksichtigen und Verbraucher ihre eigenen Umweltaktivitäten kritisch hinterfragen. Den entsprechenden aktiven Bürgerinitiativen wünsche ich Mut und Durchhaltevermögen.

Peter Grasmück, Taben-Rodt

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