Infrastruktur

Zu den Artikeln "Luft für Hahn wird immer dünner" und "Iren setzen auf Großflughäfen" (TV vom 22. Dezember):

Die Berichte zeichnen eine Entwicklung nach, die sich seit Langem ankündigte und in keiner Weise überrascht! Auch das Statement Alexander Lichts - das "Verhalten von Ryan-Air macht die Lage am Hahn noch schwieriger, als sie sowieso schon ist" - hat keinerlei Neuigkeitswert. Die jetzt verstärkt einsetzende Entwicklung war bereits 2006 absehbar, als die Lufthansa per Gutachten deutlich machte, dass der Hahn keine Zukunft haben würde - eine Feststellung, die ich seit 2009 immer wieder - auch in der Öffentlichkeit - vertrat. Bei Licht betrachtet, kann man sich nur über eins wundern, nämlich dass viele Menschen in unserer Region, die immerhin primär betroffen ist, in dieser Frage erstaunlich gleichgültig blieben und bis in die jüngste Vergangenheit den Trommlern pro Hahn - egal, ob Lewentz, Hering oder Licht - kritiklos hinterhergelaufen sind. Man muss hier freilich noch eine andere Frage im Blickfeld behalten - eine Tatsache, die unlösbar mit dieser verunglückten Infrastrukturgeschichte "Regionalflughafen Hahn" verknüpft ist: Gemeint ist der Bau des Hochmoselübergangs. Laut Planfeststellungsbeschluss von 2006 ist die Brücke von primärer Wichtigkeit für den Flughafen. Der Hahn, so Lewentz mehrfach, sei symbiotisch zur Brücke - und umgekehrt: Sie bedingen sich gegenseitig. Die Verkehrslast der Brücke, zunächst geschätzte 23 000, ab 2012 nur noch 13 000 Autos pro Tag, bewirkt eine Nutzen/Kosten-Relation von lächerlichen 1.8. Geht der Hahn aber in wenigen Jahren in die Insolvenz, sinkt der N/K-Wert auf unter 1.0, der Bau der Brücke verbietet sich von selbst (weil er - nach den von Mainz selbst gesetzten Regeln - dann "unbauwürdig" geworden wäre). Dies wäre ohne Zweifel ein Segen für unsere Region, weil das "Weltkulturerbe Mosel", durch den Hochmoselübergang in weite Ferne gerückt, wieder möglich würde! Helmut Körlings, Traben-Trarbach

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