JUSTIZ

Zum Artikel "Wenn der Freund und Helfer [... ]" (TV vom 15./16. Nov.):

Ich habe seit Bekanntwerden des Vorfalls beobachtet, wie in den Medien mit dieser erschütternden Tat umgegangen worden ist. Ich möchte mich auch nicht zu dem Urteil und dem Strafmaß äußern. Dafür bin ich zu wenig Jurist, und mein Gefühl über dieses Urteil spielt hier keine Rolle. Worum es mir geht, ist der Umgang in den Medien mit dem Thema. Ich bin auf der einen Seite sehr froh, wie maßvoll darüber berichtet wurde. Ich habe empfunden, dass nur das Nötigste berichtet und dieser Vorfall nicht ausgeschlachtet wurde. Aber ich stelle mir die Frage, was gewesen wäre, wenn dies ein katholischer Priester getan hätte. Wäre man dann auch so bedacht mit der Berichterstattung umgegangen? Wäre dieses Ereignis dann auch mit so wenig Medienwirbel über die Bühne gegangen? Es liegt mir fern, dass Vorfälle ausgeschlachtet werden, da es gilt, die Privatsphäre des Täters und des Opfers zu schützen. Daran sollte man aber auch denken, wenn es andere Berufsgruppen und Menschen trifft. Und wieso muss man in der heutigen Gesellschaft bei solchen Ereignissen betonen, dass der Täter ein praktizierender Katholik war und sich in der Kirchengemeinde engagiert hat? Was will man damit bezwecken, in welche Kerbe will man schlagen? Ich gebe keine Antworten, aber stelle Fragen, die jeder für sich beantworten darf. Michael Molitor, Niederstadtfeld

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