Leserbrief Justiz

Zum Urteil im Fall Lolita Brieger (TV vom 12. Juni):

Ich begreife nicht, weshalb das Trierer Landgericht im Fall Lolita Brieger nicht auf Mord geurteilt hat. Ist das keine Habgier, wenn jemand seine Freundin und sein ungeborenes Kind umbringt, nur weil sein Vater mit Enterbung droht? Ist es keine Heimtücke, wenn dieser Mensch das mit einer Drahtschlinge tut, die ja nicht einfach überall so herumliegt, sondern vorbereitet werden muss? Wenn er dann noch die Härte besitzt, die schwangere Tote auf einer Müllkippe - nicht in irgendeinem Wald - zu verscharren und die Ignoranz hat, im Prozess, den ein Zeuge beziehungsweise gedungener Helfer in Gang gebracht hat, zu schweigen? Der mutmaßliche Täter nimmt das Recht zu schweigen für sich in Anspruch - statt wie diejenigen, die ihre Tat bereuen, den Prozess zu nutzen, seine Schuld zu bekennen und sich bei den Angehörigen zu entschuldigen. Man muss schon äußerst gefühlskalt sein, nach so langer Zeit kein Zeichen von Reue und Erbarmen mit den Angehörigen und letztlich dem eigenen Kind zu haben. Er bedenkt dabei überhaupt nicht, was das für sein weiteres Kind bedeutet. Sigrid Steffen, Bitburg

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