Gesundheit Kapiert es doch endlich!

Zu verschiedenen Aspekten der Berichterstattung über die Corona-Pandemie schreiben Johanna Keller, Stefan Küßner, Anne Menzel, Dr. Gilbert Haufs-Brusberg, Josef Käser und Joachim Schröder:

Es gibt keine Hinweise, dass Schulen keine Corona-Hotspots sind. Dieser Satz gilt, ist doch jeden Tag in der Zeitung mindestens ein Fall zu lesen, dass ein Kind an Corona in irgendeiner Schule, egal welcher Schulform, erkrankt ist. Dieser Satz gilt, sind doch auch viele Bedienstete und Lehrer erkrankt. Dieser Satz gilt, da die Infektionszahlen trotz des Lockdowns Light steigen. Dieser Satz gilt, solange wir von unseren Kindern nachmittags Abstandsregeln einzuhalten verlangen – dieselben Kinder stehen auf dem Schulweg in Bussen Schulter an Schulter und sitzen im Klassenraum nebeneinander.

Die Gesundheit eines Menschen muss über dem Bildungsanspruch stehen. Unsere Kinder brauchen den besten Schutz, den es gibt. In einer Zeit, in der Gerichte Demonstrationen zulassen, die vom Staat verboten wurden, müssen Politiker und Mediziner Hand in Hand mutig und zielorientiert arbeiten, von den Bürgern unterstützt werden und sinnvolle, manchmal auch schwierige Entscheidungen treffen.

Die Pandemie besiegen können wir nur gemeinsam! Der Schutz unserer Kinder ist dabei unsere wichtigste Aufgabe!

Johanna Keller, Trier

Als Beschäftigter im Einzelhandel, in einem Geschäft unter 800 Quadratmetern Größe, frage mich, ob die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter und Kunden in großen Läden schützenswerter ist als in kleineren. Ich warte auf das Argument, das mich von der Sinnhaftigkeit dieser Einteilung überzeugt.

Stefan Küßner, Bollendorf

Wir feiern, egal wie! Wie oft habe ich diese Aussage in den letzten Wochen gehört. Egal ob Karnevalsverein, Wanderverein, Gesangsverein oder auch Weihnachten in der Familie. Es wird gefeiert beziehungsweise angedacht, dies zu tun. Ich kann diese Gedankengänge nicht nachvollziehen.

Bisher war es doch so, dass jeder in jedem Jahr Geburtstag, Hochzeit, Weinfest oder Straßenfeste feiern oder in die Kneipe gehen konnte. Nun fällt das aus triftigem Grund aus.

Wahrscheinlich sind diejenigen, die trotzdem feiern, die ersten, die nach einem Krankenbett schreien, wenn sie sich infizieren. Anscheinend hat ein Großteil der Menschen immer noch nicht begriffen, wie gefährlich das Virus ist. Ist es denn nicht möglich, ein einziges Mal auf Geburtstagsfeiern oder Karneval zu verzichten? Anscheinend nicht.

Anne Menzel, Bernkastel-Kues

Die Idee ist einfach faszinierend: Zur gebotenen Entzerrung des Unterrichts an unseren Schulen, um das latente Risiko der Infektion zu mindern, könnten Museumsräume dienen. Geborene Räume der Bildungsvermittlung in einem spannungsreichen, unaufdringlichen Ambiente, umgeben von unbezahlbaren Kunstschätzen und historischen Kulturgütern. Das alles zum unmittelbaren Erleben, unvergleichliche Prägungen. Warum nicht die Idee aufgreifen und in „unserem Museum am Dom“ (und den anderen Trierer Museen) die großzügigen, hohen, hellen Räume für einen besonderen, sicherlich unvergesslichen, eindrucksvollen Schulunterricht zu organisieren?

So könnte ein atemberaubender „haptischer Lernort“ geschaffen werden. Wir könnten uns mitten in Trier für ein paar Monate, da Not am Mann, zusammen mit engagierten Menschen, Schul-/Museumsdirektoren und interessierten, beweglichen Schülern eine Entlastung der Schulen, mehr noch eine unvergleichliche Bereicherung der Wissensvermittlung, durchaus vorstellen. Nur Mut!

Dr. Gilbert Haufs-Brusberg, Freundeskreis des Museums am Dom, Trier

Nun haben wir den Salat. Die erneuten Verschärfungen des Lockdowns treffen viele an ihren empfindlichsten Stellen. Sei es ein Besuchsverbot, die Kontaktaufnahmebeschränkung oder die erweiterte Maskenpflicht. Aber es war ja wohl abzusehen, dass es so wie bisher nicht weitergehen kann. Was mich besonders stört, ist die Uneinigkeit und Zerstrittenheit der Landesfürsten untereinander und mit der Bundeskanzlerin. Einheitliche Regelungen wären sinnvoller gewesen, denn wie sollen sich die Menschen in den Grenzgebieten der einzelnen Bundesländer nun korrekterweise verhalten? Hier verboten, dort erlaubt?

Dass es gravierende Unterschiede gibt, ist klar. Man kann doch eine nordfriesische Hallig nicht mit Großstädten wie Berlin oder München vergleichen!

Aber nun alle Bereiche mehr oder weniger zu disziplinieren, halte ich für falsch. Ich denke besonders an die Gastronomie und Hotellerie. Dort wurden die vorgegebenen Beschränkungen nach meiner Kenntnis genau nach den Weisungen des Gesetzgebers umgesetzt. Auch sind mir keine Zahlen bekannt, dass diese Einrichtungen zu Superzellen der Pandemie wurden.

Warum dann jetzt mit dem Dampfhammer draufschlagen? Welche Ziele will man erreichen? Nein, meine Damen und Herren Politiker und Verantwortliche, das war und ist nicht der richtige Weg! Sorgt lieber dafür, dass die Menschen so schnell wie möglich geimpft werden. Stattet die Gesundheitsämter und Krankenhäuser mit mehr Personal und Material aus. Und bereitet euch generell auf künftige Pandemien vor. Dass diese kommen werden, ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

Josef Käser, Daun

Bayern Ministerpräsident Markus Söder ist ein Politiker mit Kanten. Genau diesen Typ von Politiker brauchen wir in diesen unsicheren Zeiten. Kein Geeiere, kein Drumherum-Gerede. Wir Bürger wünschen uns Klarheit. Die Politik hat das Recht, uns Vorgaben zu machen und Linien aufzuzeigen. Das hat rein gar nichts mit Bevormundung oder „Klau“ der Freiheit zu tun. Wenn Söder davon spricht, dass wir „im Moment viel zu hohe Sterbezahlen wegen Corona haben“ und dann noch den Vergleich bemüht, dass dieses „einem täglichen Flugzeugabsturz mit 410 Personen in Deutschland entspricht“, so wird wohl jedem – auch bildhaft – klar, wovon wir in Corona-Zeiten sprechen. Mögen das mal endlich auch die letzten Verschwörer kapieren, die immer noch von einer Erfindung der Pandemie schwafeln!

Joachim Schröder, Pronsfeld

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