Leserbrief Es darf keine weiteren Waffenlieferungen mehr geben

Ukraine-Krieg

Zum Artikel „Zwei Wochen Krieg – und kein Ende in Sicht“ (TV, 10. März) und anderen:

 

Viele machen die Bilder aus der Ukraine und das damit verbundene Leid fassungslos und wütend. Man könnte jetzt stundenlang über Ursache und Schuld reden. Dieser Krieg läuft in der zweiten Woche. Und längst hat sich herauskristallisiert, dass der meines Erachtens lupenreine Kriegsverbrecher Putin in keinster Weise mehr auf Diplomatie setzt und sein Vorhaben der Unterwerfung der Ukraine mit allen Mitteln durchsetzen will. Und dies geschieht immer häufiger durch flächendeckende Bombardierung ziviler Einrichtungen.

Auch wenn ich anfangs ebenfalls gedacht hatte, dass die Ukraine sich mit Waffenlieferungen aus dem Westen zur Wehr setzen müsste, komme ich nun zu einem anderen Schluss. Nachdem aus meiner Sicht jetzt immer deutlicher wird, dass Putin diesen Krieg wohl mit aller Macht zu Ende führen will und die Ukraine letztlich nie eine Chance haben wird, durch militärische Gegenwehr das Blatt noch zu wenden oder zumindest in eine bessere Verhandlungsposition zu kommen, gibt es für mich nur eine Lösung: Die Ukraine muss umgehend zum Waffenstillstand bereit sein, und es darf keine weiteren Waffenlieferungen des Westens mehr geben. Insgeheim höre ich schon viele nach Lesen dieser Zeilen aufschreien. Nur warum, frage ich mich. Oberstes Ziel kann doch nur eines sein: Menschenleben zu retten! Und wenn ich die strikte Forderung höre, jetzt weitere Waffen in die Ukraine zu senden, verschlägt es mir die Sprache. Sehen diese Menschen denn nicht, was jede zusätzliche Panzerfaust und jede Flugabwehrrakete für Auswirkungen hat? Putin wird in seiner Zerstörungswut noch blinder und unberechenbarer.

Und nicht nur die ukrainischen Soldaten bekommen das zu spüren, sondern insbesondere die Zivilbevölkerung; dort sterben jeden Tag mehr Kinder, Frauen und alte Menschen. Wir bekommen diesen Machtmenschen mit seiner Oligarchen-Clique nicht mehr gestoppt, und die Ukraine hat nicht den Hauch einer Chance, das militärisch durchzustehen. Im Grunde genommen ist schon längst das passiert, was man nie wollte. Der Westen kämpft zumindest indirekt militärisch gegen Russland, auch wenn der Begriff „Nato“ tunlichst vermieden wird. Und das führt nur zu zweierlei: zu mehr unschuldigen Toten auf beiden Seiten und mehr zivilen Opfern. Das kann niemand wollen! „Oh Herr, lass endlich Hirn regnen“, möchte man ausrufen. Ein lustiger Ausruf, der einem in diesen Tagen jedoch im Halse steckenbleibt.

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