Katholische Kirche

Zur Berichterstattung über die Veränderungen, die Papst Franziskus angestoßen hat:

Fast ein Jahr ist es nun her, dass Jorge Mario Bergoglio zum Papst gewählt wurde. Der erste Papst vom anderen Ende der Welt. Der erste Papst, der seinen Namen zum Programm gemacht hat: Leben nach dem Vorbild des heiligen Franziskus. Und das Programm steht nicht nur Bergoglio gut, sondern auch der ganzen katholischen Kirche. Die ganze Welt ist von ihm fasziniert. Selbst die Deutschen. Viele regt er zum Nachdenken an. Doch trotz seines klaren Signals, dass die Kirche viele Facetten hat und sich sehr bald wohl einiges ändern wird, gehen die Wogen gerade in unseren Breiten immer höher. In einer Zeit, in der die Kirche ein neues Gesicht entwickelt, werden teils längst bekannte Gegebenheiten wie die teuren Autos der Bischöfe neu aufgekocht. Wegen finanzieller Fehler in einzelnen Bistümern treten viele Menschen in ganz Deutschland aus beiden großen christlichen Kirchen aus. Dabei kam kein neues, bisher völlig unbekanntes Problem zur Kirche hinzu - außer Franziskus. Ein Land, in dem die katholische Kirche für viele längst tot war, wird mit einer neuen Problematik konfrontiert. Die Menschen müssen einsehen, dass die Kirche neben ihren Verfehlungen auch viele sehr positive Ideale hat, nach denen sie strebt. Und eines der bedeutendsten bekommt nun wieder eine große Aufmerksamkeit in unserer Gesellschaft. Es ist die Einfachheit um des Dienens willen. Des Dienens an Gott durch den Mitmenschen. Die Gesellschaft sieht, wie die Kirche sich in vielem zum Positiven hin wandelt - durch Franziskus. Viele sind fasziniert von diesem Menschen und seinen Idealen. Jeder weiß, dass er bei der Umsetzung der Ideale ein Stück weit mitwirken kann. Doch kaum einer will es. Viele haben sich bereits zu weit von der Kirche distanziert und können den Weg zu ihr zurück nicht mehr so leicht finden. Auch wenn der Papst immer wieder dazu aufruft und sagt, dass Jesus einen jeden mit offenen Armen empfangen wird. Doch viele wollen diesen neuen Weg mit der Kirche nicht gehen. Wie kann man sich aus der Verantwortung herausziehen, die einem jeden von uns durch Franziskus immer wieder vor die Augen geführt wird? Es geht, vor allem für jemand, der einer der beiden großen christlichen Kirchen angehört, am besten durch den Versuch, diese Ideale zu zerstören, indem man die großen Mängel in der Kirche selbst aufweist und alles über einen Kamm schert. Damit wird der Weg für eine Trennung von der Kirche und somit auch der Verantwortung, in die Franziskus jeden einzelnen Christen stellt, geebnet. Es geht längst nicht mehr nur um Limburg & Co.; die totgesagte Kirche ruft die Menschen wieder mit lauter Stimme in die Nachfolge Christi! Franziskus schafft es, die Menschen zum Nachdenken zu bringen. Er fasziniert mit seinem Handeln. Doch kaum jemand hat den Mut, sich mitreißen zu lassen. Tobias Schmitt, Bernkastel-Kues

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