katholische kirche

Zum Artikel "Marx-Rückkehr nach Trier" (TV vom 8. September) und zur Ernennung des Kardinals zum Ehrendomkapitular:

Meinung

Die Fürsten feiern sich selbst, für das Volk bleibt die Statistenrolle
Das muss man der Trierer katholischen Kirche schon lassen, trotz Missbrauchsskandal, finanzieller Schwierigkeiten und tausendfachem Hungertod im Osten Afrikas, das Feiern lässt sie sich nicht nehmen. Und wenn zwischen Wiedereröffnung einer restaurierten Kirche und Heilig-Rock-Wallfahrt Zeit bleibt, dann feiern sich die Kirchenfürsten auch gerne mal selbst. So erfahren wir denn, dass der ehemalige Trierer Bischof Marx wegen seiner besonderen Beziehung zu Trier eine hohe kirchliche Ehrung erfahren soll. Als gläubiger Christ musste ich bei dieser Begründung lauthals lachen. Gerade dieser Herr Marx, der kurz nach seinem Amtsantritt verlauten ließ, dass er sich vorstellen könne, in Trier alt zu werden, hat die erstbeste Gelegenheit, die seiner Karriere dienlich war, genutzt, um Trier den Rücken zu kehren und sich in Richtung Süden davongemacht. Da sind die Anmerkungen, dass er ab und an auf der Tribüne des Moselstadions und beim Trierer Karneval gesehen wurde, auch nicht hilfreich. Die Begründung ist derart an den Haaren herbeigezogen, dass man schon mal fragen muss, ob es überhaupt Haare gibt, die einer solchen Prozedur standhalten können. Um dem Spektakel einen angemessenen Rahmen zu bieten, soll die Ehrung in einem Festgottesdienst erfolgen, sodass das Kirchenvolk als Statist der Aufführung beiwohnen darf. Es ist zu vermuten, dass die weiteren Aktivitäten des Festtages nur einer ausgewählten Christenschar zugänglich sein werden. Wenn die Verantwortlichen dann mal wieder beisammensitzen und nicht fassen können, dass wieder eine Vielzahl von Christen der katholischen Kirche den Rücken kehrt, sollten sie sich an ihre eigenen Nasen fassen. Es wäre eine erste Bewegung in die richtige Richtung. Dieter Ackermann, Trier

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