Katholische Kirche

Zum Artikel "Frankfurter Katholiken rebellieren gegen Limburger Bischof" (TV vom 27. August):

Dieser Bischof scheint nicht zu erkennen, dass die Zeiten vorbei sind, in denen Kirchenfürsten sich problem- und widerspruchslos prächtige Paläste bauten, die Katholiken mehr oder weniger für dumm verkaufen, willkürlich über sie herrschen und ihnen das Menschsein nicht selten unsinnig regulieren konnten. Er scheint auch nicht einsehen zu können, dass nicht Priester, Bischöfe und der Papst, sondern die "Christenherde" in Wirklichkeit doch die "Kirche" im Sinne von Jesus sein dürfte. Auch die Einsicht, dass die Christen mündiger und selbstdenkender werden und sehr wohl zwischen Willkür, Sinn und Unsinn trennen können, scheint ihm zu fehlen. Zudem hat Jesus sich doch sicher auch keinen Nachlass vorgestellt und gewollt, in dem eine zölibatäre Kaste willkürlich herrscht, den Menschen ihr Menschsein mit Ge- und Verboten zu regulieren versucht und sich selbst verziert, präsentiert und genüsslich verehren und hofieren lässt. War das Anliegen Jesu nicht unverkennbar und eindeutig eine bescheidene Verkündigung des Evangeliums? Leider hat man vermehrt den Eindruck, dass versucht wird, die Katholiken, ähnlich wie in früheren Zeiten, zu beherrschen und zu gängeln. Ob Bischof Tebartz-van Elst seine Akzeptanz und Macht nicht unendlich weit überschätzt und die Situation verkennt? Der große Bischof Gaillot hat einmal sehr treffend gesagt: "Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts." Ein Satz, der viel aussagt, im Sinne von Jesus sein dürfte und zu denken gibt. Josef Berens, Rommersheim

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