Katholische Kirche

Zum Artikel "Bischöfe gegen AfD: ,Keine Alternative für Deutschland’" (TV vom 8. Februar):

Einmal angenommen, die Kirche sei eine politische Partei und die Pfarrei ihr Ortsverein, könnte man der Aufforderung des ehemaligen Fernsehpfarrers an Sympathisanten der AfD, ihre Kirche zu verlassen, also auszutreten, eventuell zustimmen. Jedenfalls gegenüber solchen "Parteimitgliedern", die erwägen, die massenhaft unkontrollierte Einwanderung in das Hoheitsgebiet der Bundesrepublik müsse mit Schusswaffen reguliert werden. Diese allzu simple Position verträgt sich nicht mit dem "Parteiprogamm" der christlichen Botschaft. So ist es aber nicht. Wer der (katholischen) Kirche eingegliedert ist, kann sie nach kirchenrechtlicher Lesart nicht mehr verlassen. Der zivilrechtlich mögliche Kirchenaustritt "ist eine schwere Verfehlung gegenüber der kirchlichen Gemeinschaft" (Bischofskonferenz) und erfordert eine Reaktion: Wer austritt, dem soll nachgegangen werden. Ein "Rausschmiss" ist nicht vorgesehen. Dementsprechend wäre ein Gesprächsangebot das Mittel der Wahl. Die Empfehlung des ehemaligen Fernsehpfarrers erscheint mir wenig durchdacht und dürfte innerhalb seiner Kirche nicht mehrheitsfähig sein. Peter Schuh, Trier

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