KATHOLISCHE KIRCHE

Zum Artikel "Doppelte Heiligsprechung in 3-D" (TV vom 3. April):

Beim Lesen dieses Artikels kamen mir als Christ und Katholik so allerlei Gedanken. Was will man überhaupt mit einer Selig- oder Heiligsprechung dokumentieren? Will man damit sagen, dass die betreffende Person als große, fromme Persönlichkeit offenbar bei Gott sein dürfte, wäre nichts dagegen einzuwenden. Wenn man mit dem Akt aber festzuschreiben versucht, dass der oder die Betreffende nun garantiert bei Gott zu sein hat und als Fürsprecher angerufen werden kann, wie man es doch allgemein zu vertreten versucht, darf doch berechtigt gefragt werden, ob man da katholisch-amtskirchlich den Größen- und Standesunterschied "Gott des Weltalls" und im Verhältnis zu ihm doch weniger als "eintagsfliegengleicher Mensch", auch wenn dieser Papst ist, nicht maßlos verkennt? Ob man selber allen Ernstes glaubt, Gott so den Heiligen an die Seite rücken zu können? Dazu stellt sich vor allem bei Papst Johannes Paul II. erschwerend die Frage, wie man wohl die mit dem unseligen Kondomverbot verschuldeten und zu verantwortenden Aids-Erkrankungen, besonders die Aids-Toten, vor Gott verbergen oder rechtfertigen will? Da diese Akte weder mit Jesus noch mit dem Evangelium zu begründen und berechtige Zweifel oft nicht zu verdrängen sind, wird es immer schwieriger, sie selbst denkenden Katholiken noch glaubhaft zu vermitteln. Irgendjemand soll einmal gesagt haben, dass wohl niemand den Himmel verfehlen könne, wenn alle Heiliggesprochenen bei Gott wären. Ob diese Akte so vielleicht, sowohl für Gott wie auch für den Betreffenden, nicht mehr als sinn- und wertlose, rein menschliche Spielereien sein könnten? Nur eine Frage. Josef Berens, Rommersheim

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