katholische kirche

Zur Berichterstattung über die Seligsprechung von Papst Johannes Paul II. (TV vom 2. Mai):

Meinung

Geisterbeschwörung als Gräuelsünde: Warum es falsch ist, Tote anzurufen
Der 2005 gestorbene Papst Johannes Paul II. wurde von seinem Nachfolger Benedikt XVI. in Rekordzeit seliggesprochen; angeblich ist durch seine Fürsprache eine Nonne auf medizinisch unerklärliche Weise von Parkinson geheilt worden. Sicher ist die Nonne eine aufrechte Person, die nach bestem Wissen und Gewissen aussagt, und sicher haben es sich die Ärzte auch nicht leicht gemacht. Aber kann man wirklich durch die Fürsprache eines Verstorbenen geheilt werden? Eine solche Einstellung mag noch so ehrlich gemeint sein, biblisch ist sie keinesfalls: Bereits in den mosaischen Gesetzen wird es den Gläubigen, dem Volk Gottes, verboten, sich an Verstorbene zu wenden und die Totengeister zu befragen. Die Bibel bezeichnet Geisterbeschwörung - und nichts anderes ist die Hinwendung zu Verstorbenen - als Gräuelsünde. Mehr noch, Jesus selbst sagt: "Alles, was ihr in meinem Namen bittet …". Nirgends ist die Rede davon, sich darüber hinaus an andere zu wenden. Jesus sagte : "… in meinem Namen …" und nicht: "Nehmt auch diesen oder jenen oder viele andere." Auch die Anrufung Mariens ist vor diesem Hintergrund nicht biblisch. Ebenso heißt es in einem der Briefe: "Es ist uns nur ein Mittler gegeben zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Jesus Christus!" Also ist es falsch, einen Verstorbenen anzurufen, so gut, so vorbildlich und so heilig er auch gewesen sein mag. Als Christen wenden wir uns nicht Totengeistern zu, sondern bitten in Jesu Namen. Markus Kenn, Gevenich

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