Katholische Kirche

Zum Artikel "Kirchliche Privilegien sind vielen deutschen Politikern ein Dorn im Auge" (TV vom 8. April):

Es gibt noch mehr kirchliche Privilegien, als die im Volksfreund-Artikel genannten und auch mehr Menschen, denen sie ein Dorn im Auge sind. Darunter so fromme wie der Ex-Papst Benedikt XVI., der sein Missfallen in einer Rede in Freiburg ausdrückte, dem Sitz der Caritas-Zentrale (siehe TV vom 26. Sept. 2011). Bei den Protestanten sind Kirchenprivilegien unter anderem dem Theologen Friedrich Wilhelm Graf (Graf ist Professor für semantische Theologie und Ethik an der Universität Freiburg, Anm. d. Red.) ein Dorn im Auge. Graf beschäftigt sich ausführlich damit im Buch "Kirchendämmerung", in dem noch weitere fachkundige Kritiker zu Wort kommen. Kirchenprivilegien ergeben sich etwa aus dem Reichskonkordat, dessen 80. Jubiläum in diesem Jahr der Vatikan vielleicht verhindern wollte, nachdem analoge Verträge mit Spanien (Franco) und Italien (Mussolini) längst obsolet sind. Es wäre schon Aufgabe des ersten Bundeskanzlers Konrad Adenauer gewesen, die Rolle der Kirchen neu zu regeln, zumal schon damals dank Privilegien plus Wirtschaftswunder die Kircheneinnahmen zu explodieren begannen. Neu geregelt wurde aber anders herum: Laut Graf "setzten die beiden Großkirchen in harter Lobby-Arbeit" ein weiteres folgenreiches Privileg durch. Karl Wenckebach, Traben-Trarbach

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