katholische kirche

Zu den Leserbriefen "Geisterbeschwörung als Gräuelsünde" und "Unter dem Deckmantel der Frömmigkeit" (TV vom 14./15. Mai):

Meinung

Die Spuren des Guten
Unter den Leserbriefen des TV berühren mich immer wieder besonders die, die Kritik an der katholischen Kirche üben. Sie sind für mich nicht angenehm zu lesen, weil ich mit guten Gründen meine Kirche liebe, aber ich kann mich im Allgemeinen auch nicht ärgern, weil oft ganz einfach Missverständnisse zugrunde liegen. Ich selbst sehe in der Kirche weitaus mehr als ein soziales Gebilde, und ich vermute, dass auch die Kritiker das oft tun; auch sie sehen den besonderen Anspruch der Kirche, und vielleicht kommt viel Kritik ja gerade aus der Enttäuschung darüber, dass Anspruch und Wirklichkeit sich nicht decken. Auffällig ist die Haltung: Jesus ja - Kirche nein, eine sehr alte Einstellung. Dabei wird übersehen, dass der Jesus der Heiligen Schrift gerade durch die Kirche tradiert wird. Und es ist ja nun nicht so, dass diese Schriften innerhalb der Kirche keine Früchte bringen! Wer die Kirche wachen Blickes wahrnimmt, wird selbst Erfahrungen mit Christen machen, die ihren Fuß auf das Wort Gottes stellen. Allerdings gibt es diese Christen vor allem da, wo es gefährlich ist, seinen Glauben zu leben. Insgesamt neige ich eher dazu, die Spuren des Guten in der Kirche zu verfolgen als der Sünde, der unübersehbaren Sünde in der Kirche nachzuspüren. Gisela Steinbach, Trier

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