katholische kirche

Zum Artikel "Trierer Bischof will Frauen fördern, aber nicht weihen" (TV vom 15. Juli):

Meinung

Selbstherrliche Männerdomäne
Berechtigterweise drängen immer mehr Frauen darauf, als gleichberechtigte Glieder unserer katholischen Kirche behandelt und anerkannt zu werden und so auch zum Priesteramt zu kommen. Einen plausiblen Grund dagegen gibt es ja auch von Jesus und dem Evangelium her nicht. Es sind allein die offenbar etwas schwerfälligen, zölibatären Herren im Vatikan, die Angst vor einem Einfluss der Frauen in unserer katholischen Kirche haben. Auch der Trierer Bischof Stephan Ackermann traut sich offenbar nicht, da den Kopf herauszustrecken. Jesus hat die Frauen bekanntlich geliebt. Auch in der Urkirche spielten sie eine bedeutende Rolle und wirkten praktisch priesterlich, obwohl es ein Priestertum im heutigen Sinn noch nicht gab, was bekanntlich ja erst einige Jahrhunderte später erfunden und eingeführt wurde. In anderen christlichen Kirchen ist die Benachteiligung des weiblichen Geschlechts dagegen schon seit langer Zeit Geschichte. So könnten die unserer katholischen Kirche in Bezug auf Gleichberechtigung von Mann und Frau ein Vorbild im Sinn von Jesus und dem Evangelium sein. Auf Dauer wird die immer weniger noch zu vertretende Benachteiligung der Frauen in unserer katholischen Kirche, was Ämter und Weihen angeht, die ja auch weder mit Jesus noch mit dem Evangelium zu begründen ist, kaum noch zu halten sein. Unsere katholische Männerdomäne wirkt zwar selbstherrlich, machtbesessen, aber hilflos, und scheint die Zeichen der Zeit nicht mehr erkennen zu können. Sie wird zudem auch kälter, herz- und seelenloser und leidet meiner Ansicht nach zunehmend unter Glaubwürdigkeitsschwund. So könnten Frauen, die für Gott nicht minderwertiger, nicht selten sogar sensibler als Männer sind und handeln, in allen Ämtern und mit allen Weihen, unserer katholischen Kirche sicherlich zu einem heilsamen Um- und Aufbruch im christlichen Sinn, zu neuem Aufwind und so auch zu neuer Glaubwürdigkeit verhelfen, was ganz sicher auch im Sinn von Gott, Jesus und dem Evangelium sein dürfte. Josef Berens, Rommersheim

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