Gesellschaft Kein freies Wort ohne Widerwort

Zur Berichterstattung und Diskussion über Meinungsfreiheit schreibt Markus Hardt:

Das freie Wort ist abhängig vom Widerwort. Das Widerwort schützt das freie Wort vor der Unfreiheit. Das freie Wort kann nur bestehen mit dem Widerwort.

Das Widerwort bremst die Übermacht des freien Wortes, bringt es in Einklang mit der Realität. Gewinnt das freie Wort die Oberhand, bringt das Widerwort dieses wieder in Balance.

Das freie Wort und das Widerwort gehören allen zusammen, niemals einem allein. Das Widerwort braucht Futter aus den Fehlern des freien Wortes, sonst schläft es ein. Übernimmt einer allein die Macht über das freie Wort oder das Widerwort, dann hat das freie Wort seine Freiheit verloren. Deshalb darf weder das freie Wort noch das Widerwort einem allein gehören. Es gehört immer allen zusammen.

Wenn man mir das Recht auf das freie Wort verweigert, wie soll ich dann noch erkennen, dass mein Wort falsch ist, dass ich es korrigieren muss?

Gewinnt der Mächtige die Macht über das freie Wort, dann hat er auch die Macht über das Widerwort. Deshalb darf niemals der Mächtige die Macht über das freie Wort oder das Widerwort haben.

Das freie Wort wird nur durch Hetze, Lüge, Verleumdung ... begrenzt. Aber auch hier muss sich der Begrenzer der Kontrolle durch andere stellen.

Fazit: Wenn der, der die Macht hat, das freie Wort zu verbieten, es tut, weil er nur seine eigene Meinung gelten lässt, oder der Macht des Widerwortes nicht traut, dann fängt er an, dem freien Wort seine Freiheit zu nehmen.

Markus Hardt, Neumagen-Dhron

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