Kein Staat im Staat

Zum Artikel "Der neue Innenminister, die CSU und der Islam" (TV vom 7. März):

Man fragt sich langsam, wozu unsere Bundespolitiker eigentlich gewählt wurden. Da posaunt der frischgebackene Innenminister in schönster Populisten-Manier, dass der Islam nicht zu Deutschland gehört. Wohl wissend, dass er damit der Ansicht des Bundespräsidenten widerspricht. Wer das tut, dem sind die Schlagzeilen und andere mediale Auftritte sicher.

Haben wir keine anderen Probleme? Ist Religion der Nabel, um den sich alles zu drehen hat in unserer verkorksten Welt? Wozu Religion gut ist, können wir tagtäglich in der Flimmerkiste und in den Zeitungen bewundern. Streit, Hass, Krieg - dazu eignet sich Religion vorzüglich. An alle, die meinen, "Gottes" Willen auf eigene Faust ins Werk setzen zu müssen: Man kann auch völlig ohne Religion ein anständiger Mensch werden. Dazu braucht es in nichts weiter als die Anerkennung unserer Regeln und Gesetze und ein bisschen Mitgefühl für andere. Unsere Gesellschaft hätte sich übrigens auch unter Beibehaltung der "alten Götter" entwickelt. Dazu brauchte es nicht unbedingt das Christentum mitsamt seiner Hierarchie. Dasselbe gilt für den Islam. Aber genau die Hierarchien mit ihren Oberen sind eben die großen Profiteure von Religion. Ihnen sichert die ständige Drohung mit Hölle und Teufel, über die sie sehr bewusst schon den kleinen Kindern das schlechte Gewissen einpflanzen, das sie ihr ganzes Leben begleiten wird, Macht, Geld, Ansehen und Einfluss. Sie heißen Papst, Kardinal, Ayatollah, Imam und so weiter. Diese Gestalten haben in der Politik nichts verloren. Wir brauchen keinen Staat im Staat. Der Philosoph Ludwig Feuerbach erkannte den Trick schon im 19. Jahrhundert. Seine Grundthese: Der Mensch erschuf Gott nach seinem Ebenbild!

Peter Trauden, Heilbach

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