Keine Witze auf Kosten von Behinderten!

Zum Artikel "Der Stachel im biederen Fleisch" (TV vom 21. November):

Mit Befremden habe ich den Artikel im TV gelesen. Ausländerfeindlichkeit, Gewalt gegenüber Frauen, Behinderungen, Krankheiten und Tod. Gerd Dudenhöffer alias Heinz Becker hatte seinen Auftritt in der Europahalle in Trier und machte vor keinem Tabu halt.

Ich möchte dazu nur Folgendes anmerken: Die Behinderung eines Menschen entsteht aus der trennenden, aussondernden und abwertenden gesellschaftlichen Reaktion auf dessen körperliche, geistige und/oder seelische Einschränkung. Unser Sozialstaat ist auf das Engagement und die wechselseitige Solidarität aller Bürgerinnen und Bürger angewiesen. Da brauchen wir keinen "Heinz Becker", der auf Kosten "gesellschaftlicher Minderheiten" seine Witze macht. Meine Vision ist eine aktive und demokratische Bürgergesellschaft, in der alle Menschen, gleich ob behindert oder nicht, deutscher oder ausländischer Herkunft, weiblichen oder männlichen Geschlechts, aufgewachsen in Armut oder Reichtum, respektvoll miteinander umgehen und ihre eigene sowie die Würde anderer schützen und wahren.

So unmittelbar vor Weihnachten noch ein paar Worte zu dem Fest, das ja für die meisten in Westeuropa die Grundlage unserer christlich geprägten Gesellschaftsethik ist, das Fest, das uns allen die gleichen Rechte zuspricht. Mit der Geburt eines einfachen Kindes. Dieses Kind steht in seiner Einfachheit für das Glück von Frieden, Gerechtigkeit und Liebe. Und es steht vielleicht auch dafür, dass ein Kind seine Rechte selbst nicht einfordern kann. Ich wünsche mir, dass wir alle diesem Ziel im neuen Jahr ein Stück näherkommen, Benachteiligungen zu verhindern oder sogar zu beseitigen und eine diskriminierungsfreie Gesellschaft immer wieder hartnäckig einfordern.

Hermann-Josef Hauth, Hupperath, Vorsitzender des Beirates für behinderte Menschen im Landkreis Bernkastel-Wittlich

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