Kinder als Versuchskaninchen

Zum Artikel "Zu viel Bürokratie: Aufruhr an den Grundschulen" (TV vom 3. März):

Leider ist es wieder einmal so, wie schon oft in der "schulischen" Vergangenheit: Vorschriften und Verordnungen, Lehrpläne und pädagogische Maßnahmen werden von "oben" beschlossen, ohne jeglichen Bezug zum praktischen Schulalltag. Unsere Bildungsministerin "glänzt" zwar in einigen Bereichen und ist stolz, in vielen Dingen "Vorreiterin" zu sein, aber in den rheinland-pfälzischen Grundschulen klappt das nicht so: Den Bereich "praktischer Schulalltag" in unseren Grundschulen kennt sie nicht - kann sie nicht kennen.

Wie wäre es sonst möglich, dass im Laufe der letzten Jahre immer mehr unverständliche und kontraproduktive Maßnahmen unseren Schulalltag belasten. Sieht man "oben" nicht, dass man die Eltern immer mehr verunsichert, die Kinder zu "Versuchskaninchen" degradiert und den Lehrpersonen den Spaß und die Motivation an ihrem Beruf nimmt?

Liebe Frau Ahnen, es ist schon fast zu spät, aber mit etwas gutem Willen und der Einsicht, dass man mit Kindern und Schule nicht "politisch spielen" sollte, müssen Sie dafür sorgen, dass Unterricht wieder "unterrichtbar" wird, dass unzumutbare Bürokratisierung nicht in die Schule gehört und Sie die Notwendigkeit von kleineren Klassen und mehr Lehrerstunden einsehen und umzusetzen versuchen.

Ich war fast 40 Jahre sehr gerne Lehrer und Pädagoge, momentan möchte ich es nicht mehr sein!

Peter Brucker, Longkamp

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