Konzepte für den Frieden entwickeln

Zum Artikel "Beck spricht sich für neun Monate Wehrpflicht aus" (TV vom 17. Juni):

In Zeiten überschuldeter öffentlicher Kassen und Überhang am Arbeitsmarkt an Arbeitsuchenden erscheint der Vorschlag des Ministerpräsidenten Beck für eine Erhaltung der 26 durch den Sparvorschlag des Verteidigungsministers gefährdeten Kasernen im Land aus finanzieller und wirtschaftlicher Sicht genial. Es geht aber zudem darum, durch ein Anreizsystem die durch die Kriegsführung der Bundeswehr in Afghanistan schwieriger gewordene Anwerbung von Nachwuchskräften zu unterstützen. Warum sollen Köche und Mechaniker, bei der Bundeswehr ausgebildet, in der Wirtschaft und bei öffentlichen Arbeitgebern bevorzugt eingestellt werden? Das passt zu der Kooperationsvereinbarung des Landes mit der Bundeswehr: politischer Unterricht einschließlich politisch-militärischer Planspiele an Schulen und Ausbildung von Referendaren durch Jungoffiziere der Bundeswehr.

Statt Aufwertung und Allgegenwart von Militär in Schule, am Arbeitsmarkt und in der Öffentlichkeit und statt Kriegsführung für wirtschaftliche imperiale Interessen ist die Stärkung von solidarischer Verantwortung, angefangen in den Schulen, in der Gesellschaft, in der Politik und in der Wirtschaft geboten. Wir brauchen nicht Konzepte zum Erhalt und Ausbau von Militärstandorten, sondern für Konversion und für zivile Konfliktlösungen, zur Bekämpfung von Armut und für den Klimaschutz.

Rudi Kemmer, Wittlich

Bundeswehr

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