Kriminalität

Zum Artikel "Der Ausbrecherkönig ist längst wieder draußen" (TV vom 25. Oktober):

Nach der Lektüre dieses Artikels habe ich mich gefragt: Was soll das? Welchen Sinn und Zweck verfolgt dieser Artikel? Bad news are good news? Jetzt ergänzt in "Bad old news are good news?” Ich verstehe nicht ganz, wie dieser Artikel zu deuten ist. Auf über der Hälfte einer ganzen Zeitungsseite wird einem "Ausbrecherkönig" eine Plattform gegeben, die er aufgrund seiner Taten nicht verdient hat. Gibt es wirklich keine besseren Geschichten zu berichten als das Aufwärmen dieser kriminellen Vergangenheit in dieser Größe? "Ausbrecherkönig"? Die sicherheitsrelevanten Umstände ermöglichten doch erst die damaligen Ausbrüche. Da ist es leicht, voreilig solche Titel zu vergeben. Was ist dieser Artikel also: Sensationslust? Lückenfüller? Für mich jedenfalls ist dieser nicht das Papier wert, auf das er gedruckt wurde. Was ich mich aber frage ist, ob der Verfasser des Artikels weiß, dass er bei den Betroffenen höchstwahrscheinlich wieder alte psychische Wunden aufgerissen hat. Der "Titelheld" dieses Beitrags hat einer Mutter den einzigen Sohn genommen. Ich kann mir gut vorstellen, wie dieser zumute war, als diese von diesem Artikel erfahren beziehungsweise ihn gelesen hat, denn so lange ist das Geschehen im Tropical ja auch noch nicht her. Alle, die zur Tatzeit dort waren, werden an Angst und Schrecken erinnert. Ich selbst war zu diesem Zeitpunkt, Gott sei es gedankt, nicht dort, kann aber nachfühlen, was Angst und Schrecken bedeutet, zumal ich selbst 1944/45 Bombennächte hautnah miterlebt habe. Diesen Artikel hätte man, wenn überhaupt, in fünfzig Jahren unter der Rubrik "Es war einmal" veröffentlichen sollen. Aber wie schon eingangs erwähnt, scheint es, dass mein Verstand nicht so weit reicht, um dies richtig zu verstehen. Peter Voss, Konz

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