KRIMINALITÄT

Zum Artikel "Hilfspolizisten gegen Einbrüche [... ]" (TV vom 23. Okt.):

Vor drei Jahren wurde mein Laptop aus meiner Trierer Wohnung geklaut. Es gab mehrere Zeugen. Zudem habe ich mich als "Hilfspolizist" - wie von unserem Trierer Polizeipräsidium "ermuntert" - betätigt und konnte ein Video der beiden Täter sicherstellen. Das Video wurde dem Polizeipräsidium zur Verfügung gestellt (ich durfte es aus Datenschutzgründen nicht selbst verwenden). Jetzt schnappt die Falle zu, dachte ich mir! Es kam jedoch zu keinem greifbaren Ergebnis. Hatte man noch Namen und Anschrift der Einbrecher erwartet? Die Täter lachen sich kaputt! Ist es nicht vielmehr so, wie es viele Bürger zunehmend empfinden: dass viele Staatsdiener schlichtweg ihren Job nicht so machen, wie man es von ihnen erwartet? Andererseits stehen unsere Mandatsträger in ihrer Wahrnehmung und Außendarstellung toll da, wie man täglich im TV nachlesen kann. Meiner Meinung nach hat "der Inhalt der Verpackung mit der Aufschrift wenig gemein". Wie würde man einem Bäcker begegnen, wenn er morgens angesichts leerer Regale sagt: "Puh, heute hab ich\'s irgendwie nicht geschafft!" Sollen wir uns als Hilfsbäcker anbieten? Wenn hoheitliche Aufgaben wie Strafverfolgung, Rechtsprechung, Ausbildung, Kultur, Soziales, Gesundheit, Stadtbild, Steuern, Politik, Verkehrsdelikte nicht zuverlässig von den (von Steuerzahlern finanzierten) Beauftragten bearbeitet werden (können), bekommt unsere Demokratie ein Problem. Missetaten, die nicht konsequent geahndet werden, wuchern zunehmend. Wenn wir uns Polizisten leisten, warum dann der Ruf nach "Hilfspolizisten"? Hilflosigkeit oder Zusteuerung auf amerikanische Verhältnisse? P.S.: Ich musste meine Bemühungen zur Aufklärung des Einbruchs einstellen, da ich - mich kurz vor der Aufklärung wähnend - vor lauter Verzweiflung gesundheitliche Probleme bekam. Ein Dank all denen, die ihren Job noch ernst nehmen! Johannes B. Binsfeld, Trier

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