Katholische Kirche Krokodilstränen und Plaudereien statt Wahrheit und Logik

Zu den Artikeln „Zahl der Kirchenaustritte im Bistum Trier auf Rekordniveau“ und „Ein neuer Schock und viele Schlussfolgerungen“ sowie zum Kommentar „Schluss mit dem Vertrösten“ (TV vom 20./21. Juli) schreiben Dr. Dieter Fasen und Maria Köhl:

Die Meldung, dass die Zahl der Kirchenaustritte im Bistum Trier die Alarmglocken läuten lässt, erscheint jährlich neu, ohne dass sich im Bistum Trier irgendetwas zum Positiven ändert.

Die Krokodilstränen des Bischofs und seiner Kollegen ob der Meldung sind nicht nachhaltig, trocknen wieder, und die begonnene Zerstörung der Strukturen geht weiter. Das Bistum und seine Leitung tun so, als sei der Schwund an Gläubigen ein unverschuldetes Schicksal.

Daher ist der Versuch einer Kurzanalyse der Christen, die ihre Mitgliedschaft durch Austritt aus der Gemeinschaft der Kirchensteuerzahler beenden, notwendig, um der Ursache näherzukommen:

1. Eine Gruppe verlässt die Kirche, weil sie die Religion nicht mehr versteht, weil ihnen niemand die Kausalzusammenhänge des katholischen Glaubens erklärt hat. Diese Menschen haben keinen Bezug mehr zu dem Religiösen, zu dem, was man mit Gotteskult bezeichnen muss.

Die Menschen erkennen und wissen zwar, dass es eine höhere, über der menschlichen Intelligenz stehende schöpferische Intelligenz  geben muss, aber die Kirche und ihre Verantwortungsträger erklären diese nicht mehr.

Sie sprechen anstelle von Gott soziologisch und haben auch dieses Fach in seiner stringenten mathematischen Methodik erkennbar nicht begriffen. So verkommt die Lehre, die auf der Wahrheit und Logik basiert (Thomas von Aquin), zur Plauderei. Die Schleifung von Religionsunterricht und Katechese als Folge der Würzburger Synode hat den Menschen das Wissen um ihren Glauben und um die Bedeutung der Kirche geraubt (eine These des Journalisten  und Bloggers Peter Winnemöller).

2. Es gibt eine zweite Gruppe, die die Kirche in Zukunft verlassen wird. Es sind heute noch aktive Kirchgänger, welche nicht erkennen können, warum sie mit ihrer Kirchensteuer die Zerstörung dessen, was sie für heilig gehalten haben und was ihnen einmal als die Grundlage ihres Heils erschien, finanzieren sollen. Sie erkennen in der heutigen Kirche die Brutstätte des Glaubensabfalles. Die falschen Propheten haben die Diskussionsführung übernommen.

Vor diesem Hintergrund müssen die Austritte verstanden werden. Aber es verbleibt, dass die Kirche noch immer den Zugang zu den heilsbringenden Sakramenten bietet und deswegen heilig ist. Wie lange dies aber so bleibt, ist bei der aktuellen innerkirchlichen Diskussion (Amazonas-Synode, Inhalte und Folgen) mehr als fraglich.

Dr. Dieter Fasen, Hillesheim

Die steigende Zahl der Kirchenaustritte erinnert dramatisch an die Fehlentwicklung im Bistum. Dieses hat einen Grund: Der Gläubige weiß nicht, ob und wie lange er die Sakramente noch empfangen kann. Es sind schwerwiegende und mehr als fragwürdige Änderungen geplant, die Beichte soll abgeschafft und die Eucharistie bis zur Unkenntlichkeit neu interpretiert werden, somit wird die Eucharistie in der gültigen Form auch abgeschafft. Was bleibt, ist ein Mahl wie bei den Protestanten.

Wenn es tatsächlich dazu kommt, werde auch ich als gläubige Katholikin aus dieser neuen Form von Religion, die Alle-Welt-Religion, austreten. Denn dann ist Jesus Christus nicht mehr in der Hostie zugegen. Bleibt abzuwarten, ob und wann das geschehen wird.

Ich frage mich die ganze Zeit, warum ich das ganze Zerstörungswerk noch mitfinanziere. Aber so lange es die Eucharistie gibt, werde ich weiter zusehen müssen.

Heutzutage muss man überall telefonieren, um in manchen Pfarreien überhaupt noch einen Priester für eine Beerdigung zu bekommen. Dies geschah bei einer Bekannten, deren Schwester tiefgläubig war und die von einem Priester beerdigt werden wollte. Künftig werden wohl Laien die Beerdigungen übernehmen.

Maria Köhl, Wadern

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