Gesundheit Kümmert euch um die Schüler!

Zum Artikel „Eltern und Kinder im Raum Trier klagen über proppevolle Schulbusse“ (TV vom 29./30. August) schreibt Pia Schneider:

Exklusiv! Die gefährlichsten Schulwege der Welt! Montag bis Freitag 6.30 Uhr bis 8.15 Uhr und 13.20 Uhr bis 14.30 Uhr! Entschuldigen Sie bitte die reißerische Aufmachung, leider verschafft man sich in dieser Thematik mit normalen Anmerkungen oder Beschwerden kaum Gehör. Da bekommt man als Mutter beruhigende Worte wie „das ist immer so nach den Sommerferien“ oder den Hinweis „Ihr Kind hat kein Anrecht auf einen Sitzplatz“. Es reicht!

Um jetzt bemüht sachlich weiter zu argumentieren, müssen wir erst mal zwei Punkte unterscheiden. Zum einen die akute Corona-Situation und wie in den Schulbussen damit umgegangen wird, zum anderen die Verkehrssicherheit beim täglichen Schülertransport.

Zur Corona-Situation: Es wäre ja wirklich schön, wenn, die Schüler die Möglichkeit hätten, im Bus den vorgeschriebenen Abstand zu halten. Dies ist leider nicht realisierbar. Dass die Mitfahrenden jedoch derart zusammengequetscht stehen müssen, mir liegt der Vergleich eines Schlachtviehtransportes nahe, ist eine Katastrophe. Eigentlich kann man bei dem Gedränge den Schülertransport in einem Atemzug mit den Infektionshotspots Malle oder Ischgl nennen, nur dass die Leute dort freiwillig waren und die Schüler keine Wahl haben.

Der zweite Punkt, die Verkehrssicherheit: Man bekommt immer wieder zu hören, dass man keinen Anspruch auf einen Sitzplatz hat. Schön. Aber vergessen die Zuständigen, dass dann der Bus auf Landstraßen nur 60 km/h fahren darf? Das macht keiner, wie auch, käme doch so der ganze stramme Fahrplan durcheinander. Ich finde, es ist ein Unterschied, ob ein Stadtbus mit stehenden Fahrgästen von einer Haltestelle zur nächsten zockelt oder der überfüllte Schulbus mit eng an eng stehenden Kindern und Jugendlichen über die Hunsrückhöhenstraße donnert. Wenn man daran etwas Positives sehen möchte, dann, dass sie wenigstens durch den stetigen Körperkontakt nicht umfallen können. Spaß beiseite.

Erst im Februar dieses Jahres gab es einen Unfall auf der Strecke mit dem Schulbus. Die Helfer vor Ort kümmerten sich vorbildlich. „Wichtige Leute“ aus der Kommunalpolitik schauten in der Notversorgung vorbei, zeigten sich und kümmerten sich empathisch um die Betroffenen. Warum wird mir bei so etwas immer leicht übel?

Ich möchte es mir wirklich nicht ausmalen, wie ein Unfall dieser Art aussieht, wenn der komplette Gang des Busses mit stehenden Schülern vollgestopft ist. Bitte, liebe Verantwortliche, schiebt euch die Zuständigkeit nicht hin und her, sondern tut etwas! Es kann nicht sein, dass kein Geld übrig ist, um die Schüler sicher zur Schule zu bringen.

Pia Schneider, Paschel

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