Kunden für dumm verkauft

Zum Artikel "Reisende empört: Bahn verriegelt Zugtoilette" (TV vom 30. Juli):

Die Bahn wirbt mit den verschiedensten Regional-Tickets oder dem Schönes-Wochenende-Ticket für entspanntes und erholsames Reisen. Das kann aber schnell zum Albtraum werden. Auch ich war unlängst von Trier nach Köln unterwegs. Schon bei der Hinfahrt in einem dreiteiligen Triebzug funktionierte die Toilette nur in einer Einheit. Das bedeutete, wenn man musste, dass man beim nächsten Halt in die andere Einheit umsteigen musste.

Hatte man nun Pech, und dieses WC funktionierte auch nicht, musste man bis zum nächsten Halt warten, um erneut umzusteigen.

Die Bahn verweist darauf, dass die Toiletten nicht in Trier, sondern in nur in Köln gewartet werden können. Nach Ankunft in Köln stehen die Züge im Betriebswerk Köln-Deutz ein paar Stunden, um später wieder nach Trier zu fahren. Also genügend Zeit für eine Reinigung, was jedoch am Samstag, 24. Juli, nicht geschehen ist.

Am Abend von Köln zurück nach Trier, Toiletten verschlossen. Die Toiletten wegen Besucher der Loveparade zu schließen, ist eine Frechheit, das Geld dieser Leute nimmt man aber gerne. Wissen die Verantwortlichen bei der Bahn, was überhaupt in ihrem Laden geschieht, oder werden die Kunden mit Absicht belogen?

Zunächst versucht die Bahn immer, solche Vorfälle mit dummen und recht merkwürdigen Aussagen herunterzuspielen, bis man sie schließlich einräumt und ankündigt, etwas zu ändern. Beispiele gibt es zur Genüge (verschlossene Toiletten, Ausfall der Klimaanlagen, Achsenbruch, Verspätungen usw.).

Es wird höchste Zeit, dass die Bahn ihre Kunden nicht nur als "Beförderungsfall" sieht, sondern als Kunden. Insbesondere die verantwortlichen Manager sollen aufhören mit ihren merkwürdigen Aussagen, womit sie die Kunden für dumm verkaufen wollen. Stattdessen sollen sie ihren Laden mal in Ordnung zu bringen.

Noch ein Hinweis: Die modernen Züge können erst losfahren, wenn die Türen verschlossen sind. Ein Hindernis zwischen den Türen, was auch immer, verhindert das Schließen und somit das Anfahren des Zuges. Vielleicht kann man diese Zwangspause nutzen, falls die Toiletten nicht funktionieren, wenn man dringend muss.

Rainer Feilen, Irsch/Saar

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