Lächerlich und beleidigend

Politik

Zur Berichterstattung über die Bundeswehr und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen:
Vor einigen Jahren war ich mit dem Verband Kriegsgräberfürsorge in Russland, und wir besuchten auch russische Soldatenfriedhöfe. Auf diesen Gräbern lagen Helme, teils noch mit Schusslöchern, inzwischen verrostet. Aber sie lagen da. In vielen Städten stehen auf öffentlichen Plätzen sogar noch Panzer und Geschütze aus dem letzten Weltkrieg.
Wie man hören kann, werden - auf den Befehl von Frau von der Leyen hin - alle Andenken an die Wehrmacht aus den Kasernen entfernt. Sogar die Bildtafel des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt, aufgenommen in der Uniform eines Wehrmachtsoffiziers, wird entfernt. Muss ich nun auch das Foto meines 1943 in Russland gefallenen Bruders abhängen? Dieses gerahmte Foto meines Bruders in Wehrmachtsuniform hängt seit 1943 in unserer Wohnstube. Und es bleibt dort.
Man fragt sich: Womit hat Bundeskanzler Helmut Schmidt das Abhängen seines Fotos verdient? Er diente damals in Soldatenuniform wie auch später als Bundeskanzler seinem Land. Ich empfinde dieses Vorgehen, Bilder und Stahlhelme aus den Kasernen zu entfernen, nicht nur als lächerlich, sondern auch als Beleidigung dieser Männer, die unter diesen Symbolen ihr Leben eingesetzt haben und gestorben sind. Die einmal diesen Stahlhelm getragen haben, die während des Krieges Strapazen und Schlimmes auf sich nehmen mussten. Die am Leben blieben, haben schlimme Jahre in Gefangenschaft verbracht. Aus Achtung vor diesen Opfern sollte man diese Dinge aus der Zeit der Wehrmacht nicht als "giftig" abtun.
Heinrich Ewen
Wittlich

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