Landwirtschaft

Zum Artikel "Grundwasser stark nitratbelastet: Bauern bekommen mehr Auflagen" (TV vom 27. Januar):

Was ist mit dem Trierischen Volksfreund los? Kürzlich veröffentlichte er ein Pamphlet von Werner Kolhoff, das suggerierte, hier würde industrielle Mast unter Zuhilfenahme von Hormonen betrieben und die Bauern belästigten die Bürger mit Güllegestank. Nun werden die Leser von Katharina Hammermann über die "bösen Bauern" informiert, die angeblich das Grundwasser vergiften würden. Ist denn seriöser, ausgewogener und gründlich recherchierter Journalismus Geschichte? Ist es ein natürliches journalistisches Verhalten, Personen und Gruppen auszugrenzen und auf sie einzuprügeln? Nun zu den Fakten. In den letzten 30 Jahren wurden die Düngung und der Pflanzenschutz gezielt auf den Bedarf der Pflanzen abgestellt! Hier gehen Landwirtschaft und staatliche Beratung Hand in Hand. Der von Frau Hammermann eingefügte Hinweis, dass zu viel Nitrat zur Blausucht bei Kleinkindern führen könne, ist angstschürend. Tatsache ist, dass Blausucht - auch Zyanose genannt - durch die Einnahme von Trinkwasser in Deutschland seit Jahren nicht mehr auftritt. Diese Krankheit wird in Fachkreisen in Verbindung mit Herzkrankheiten und Lungenödemen gebracht. Die Aussage, dass bei den Dienstleistungszentren ländlicher Raum irgendwo in Rheinland-Pfalz fast täglich eine Anzeige eingehe, suggeriert ebenfalls einen falschen Eindruck. Nach Rückfragen bei der zuständigen Behörde sind nahezu alle Anzeigen unbegründet und werden abgewiesen. Darüber hinaus gehen Anzeigen nicht täglich, sondern nur während der überschaubaren Zeit der Düngerausbringung und dann überwiegend aufgrund der Gerüche ein. Die sehr gut ausgebildeten Landwirte halten sich sowohl fachlich korrekt an die Ausbringungsmenge als auch an den Ausbringzeitraum. Die Landwirte wollen wie jeder andere vernünftige Mensch, dass das Grundwasser rein bleibt und die Bevölkerung mit gesunden Nahrungsmitteln ernährt wird. Es wäre wichtig, dass der Volksfreund die Zusammenhänge seriös darlegt und von allen Seiten beleuchtet. Dieses andauernde "Eindreschen" auf eine Berufsgruppe ist nicht nur ein Armutszeugnis, sondern auch diskriminierend. Herbert Netter, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau, Koblenz

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