Landwirtschaft

Zum Artikel "Zu viel Nitrat - Deutschland kommt vor Gericht" (TV vom 8. November) und zum Gülle-Problem (TV vom 18. November):

Ich stimme voll zu, eine Neuregelung ist unbedingt nötig. Gülledüngung wird immer umfangreicher, da Monokulturflächen bei der Massentierhaltung benötigt werden. Über die biologischen Umsetzungen im Bodenprofil habe ich schon mehrmals ausführlich im TV berichtet. Hier einige Ergänzungen für den Bereich Bodenkunde und Pflanzenernährung: Nitrat (NO{-3}) ist nicht das einzige Problem, da anorganische und organische Schadstoffe bei hohen Düngegaben die Bodenfruchtbarkeit gefährden. Arzneimittelrückstände sind auch nachweisbar. Schwermetalle und Herbizidwirkstoffe hemmen das Bodenleben und fördern die Bodenerosion, Schlepperdruck führt zu Verdichtungen und Strukturschäden im Bodenprofil. 40 Prozent der Böden sind total überdüngt, besonders Sonderkulturen (Weinbau und Hausgärten). Hier sollte keine Mineraldüngung erfolgen. Eine Kalkdüngung ist jedoch notwendig. Fazit: Heute kommt ein Großteil von Siedlungsabfällen aus dem Stadtgebiet, besonders Zivilisationsabwässer (Klärschlamm), und nicht aus der Landwirtschaft. Das Gülleproblem kann nur langzeitlich gelöst werden, da die Umsetzungen der Gülle im Bodenprofil sehr langsam verlaufen. Daher sind folgende Punkte ratsam und hilfreich: 1. Bodenanalysen sollten von landwirtschaftlichen Dienststellen vorgenommen werden. 2. Rückkehr zur natürlichen Fruchtfolge, eventuell Bio-Landwirtschaft oder biologischer Anbau, Stoppelbegrünung. 3. Mehr Aufklärung in den Medien. Boden ist das Kapital des Landwirtes! Prof. Dr. Berthold Walter, Trier

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