Leserbriefe Lasst uns Vulkaneifelern die Biotonne!

Abfall

Zur Berichterstattung und zu Leserbriefen über die Einführung der Biotüte in der Region:

Der scheinbar bequemere Weg wäre gewesen, dem Gesetz wortgetreu zu folgen und allen Bürgern einfach eine große weitere Plastiktonne für Biomüll zum 1. Januar 2018 vor die Türe und in den Hauseingang zu stellen. Doch die Führungsebene des Müllzweckverbandes hat sich auf die Hinterbeine gestellt und nach Lücken im Gesetz gesucht, nach Alternativen und zur dauerhaften Schonung des Geldbeutels des Einzelnen bei monatlichen Nebenkosten. Für den Bürger kann die Biotüte die Chance sein auf stabile und günstigere Müllgebühren im Vergleich zum Bundesdurchschnitt. Daher sollten die Verantwortlichen gute Nerven haben und manches Genörgel  erst einmal aussitzen und Schwachstellen nachbessern.

Natürlich müssen Interessierte überall an das Biotönnchen und die Papiertüten kommen. Und die Rückgabemöglichkeiten müssen ausgeweitet und ähnlich bequem werden wie bei der Entsorgung von Altglas.

Denn scheitert die Trierer Sonderlösung mit Biotüte statt Biotonne, wird die Müllmenge in Trier nicht weniger und nicht besser getrennt, dann wird die Bundespolitik das Trierer Sondermodell unter dem Druck der übermächtigen gewinnorientierten Wertstoff- und Mülllobby ganz schnell stoppen und einkassieren. Das sollte keiner wollen. Denn dann steigen die Müllgebühren, und die Tage, wann das Moseltal mit Müllverbrennungsanlagen bestückt wird, sind zu zählen. Will das wirklich jemand?

Ich wohne ja Gott sei Dank im Vulkaneifelkreis. Wir sind bisher von der Biotüte ja noch verschont geblieben, und ich hoffe, dies bleibt auch so. Wer hat sich denn diesen Unfug mit der Tüte ausgedacht?  Die Dinger taugen nichts, es sind nicht genügend vorhanden, und an den sogenannten Sammelstellen fehlt es auch noch. Also wurde wieder mal ein Pferd von hinten aufgezäumt. Was sagen denn die Anwohner zu den vorhandenen und geplanten Sammelstellen? Besser riechen wird es dort nicht. Und wie sollen es denn unsere älteren Mitbürger dorthin schaffen?  Wie mag es denn demnächst im Umkreis der Sammelstellen für Biomüll aussehen? Ich glaube, hygienischer wird das Ganze nicht. Ich befürchte, dass sich allerlei Ungeziefer dort  einfinden wird, da der Tisch ja reich gedeckt ist.

Die Wurzel des ganzen Übels liegt doch in unserem Verhalten. Wir schmeißen zu  viel und viel zu schnell weg. Ein Mindesthaltbarkeitsdatum wird doch heute schon als alleiniges Merkmal für haltbare Lebensmittel angesehen.

Ich kann mit der Biotonne ganz gut leben, steht diese doch in unmittelbarer Nähe des eigenen Hauses, wird regelmäßig geleert, und mit etwas Eigeninitiative wird diese auch gesäubert. Ein Bringsystem, wie es anderswo  vorkommt, halte ich für unzweckmäßig, denn dort muss jeder mit dem Auto hin, da die Sammelstellen sich  nicht in der Nähe von bebautem Wohngebiet befinden.

Also: Lasst uns die Biotonne! Sie ist nicht die beste aller Lösungen, aber derzeit sehe ich kein alternativ vernünftiges System auf dem Markt.

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