Lasst uns wenigstens den Spaß!

Zum Artikel "Gericht verbietet Flohmärkte an Sonntagen" (TV vom 13./14. Juni):

Wenn ich eine solche Überschrift lese, denke ich an Deutschland in der Nacht, dann bin (werde) ich um den (meinen) Schlaf gebracht.

Es hätte den ehrenwerten Richtern besser angestanden, den Promillesatz auszurechnen, den der Flohmarkt-Umsatz im Jahr zu unserem Sozialprodukt beiträgt oder ihm sogar vorenthält, statt sich immer wieder in Regulierungswut zu üben, dem Bürger alles bis ins Kleinste vorzuschreiben, was er zu tun oder zu lassen hat. Nicht nur wie in diesem Fall sollten sich die Damen und Herren in ihrer Robe besser überlegen, wie man, um nur ein Beispiel zu nennen, Missmanagement von Vorständen und Aufsichtsräten, welche den Steuerzahler Milliarden Euro kostet und ein Heer von Arbeitslosen produziert, verhindern oder bestrafen kann.

Ich schlage deshalb vor, wenn dies nicht gelingen sollte, dass wir als urteilsgeschädigte Bürger an Sonntagen keinerlei Erwerbstätigkeiten mehr nachgehen, das heißt: kein Pflegepersonal in Krankenhäusern und Heimen vorhanden, kein Benzin an Tankstellen erhältlich, die Gastronomie erhält für den Sonntag keine Lizenz, ärztliche Behandlung gegen Entgelt wird verboten, ebenso der Verkauf von Sonntagsbrötchen. Kurzum, jede auf Erwerb gerichtete Tätigkeit wird sonntags eingestellt. Verkaufsoffene Sonntage werden abgeschafft, ebenso der (noch vorhandene) Spaß am Leben.

Liebe Richter und Verantwortliche, gesunder Menschenverstand sollte nicht durch weltfremde Gesetze und Regulierungswut verdrängt werden. Das Leben sollte auch noch etwas Spaß bereithalten, wozu auch ein Flohmarkt gehört, der sonntags mit der Familie besucht werden kann. Ich hoffe, unsere heimischen Verwaltungen üben sich in zivilem Ungehorsam oder lassen sich etwas einfallen.

Walter Hutschenreuter, Welschbillig

justiz

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