Leichtsinnig und gewissenlos

Zum Artikel "Das Rennen ist nie zu Ende" (TV vom 30. April):

Ich habe in diesem Jahr den 4. Mai als Geburtstag gefeiert, aber ganz bestimmt nicht, weil da ein gewisser Graf Wolfgang Berghe von Trips 80 Jahre alt geworden wäre, sondern weil meine Enkeltochter genau an dem Tag vor einem Jahr geboren wurde. Ich las diesen Bericht über Berghe von Trips im Trierischen Volksfreund zum x-ten Male und konnte es einfach nicht fassen, und es fällt mir sehr schwer, die passenden Worte zu finden. Ganze zwei Mal wurde erwähnt, dass besagter Graf bei seinem Crash auf der Rennstrecke in Monza "14 Menschen mit in den Tod gerissen hat". Wie weit sind wir in Deutschland eigentlich gekommen, dass so ein leichtsinniger und gewissenloser Mensch (und das war er ja wohl bei diesem Sport) noch als Held gefeiert wird und ein Museum errichtet bekommt? Was dieser Mensch sich heute wohl denken würde, hätte er den Unfall überlebt und die anderen nicht? Gar nichts würde er denken, denn er ist ja schließlich ein Held, und Helden dürfen wohl alles. Meine Gedanken gingen in diesen Minuten zu den Familien der 14 Opfer und ich dachte: Die Trauer ist nie zu Ende.Ilona Zimmer, Messerich motorsport

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