Verkehr Leider eine Luftnummer

Zum Artikel „Ab Dezember geht’s öfter nach Luxemburg“ (TV vom 20. November) schreibt Daniel Karl:

Es wird medial groß angekündigt: Die Zahl der Bahnverbindungen zwischen Trier und Luxemburg werde ab Dezember deutlich erhöht (nahezu verdoppelt). Insbesondere für Pendler würden sich Verbesserungen ergeben. Verwundert reibt man sich dann die Augen, dass sich die Zahl der Züge in der Hauptverkehrszeit nicht erhöht. Es tritt sogar eine Verschlechterung ein. Bisher verkehrten der schnellere Regionalexpress (RE) und die langsame Regionalbahn (RB) im nahezu halbstündlichen Abstand, was zukünftig nicht mehr der Fall ist. Sie fahren ab Mitte Dezember innerhalb weniger Minuten, und dies ist für Pendler eine Verschlechterung. Die meisten Pendler nutzen den schnelleren RE, daher ist zum Beispiel der Zug um 6.37 Uhr ab Hauptbahnhof Trier immer überfüllt. Auch wenn dieser Zug zukünftig nicht mehr in Munsbach und Wecker hält, so wird er doch weiterhin überfüllt sein. Ziel war doch eigentlich, dass mehr Leute den Zug nehmen. Jetzt muss man hoffen, dass dies nicht geschieht. Für eine Verbesserung des Angebotes hätte es mehr (schnellere) Verbindungen morgens und abends geben müssen, stattdessen besteht nun tagsüber ein kontinuierliches Angebot. Das ist gut, aber das Tamtam zur Einführung der neuen Linie hätte man sich sparen können. Es ist eine Luftnummer, auch deswegen, weil die Deutschen innerhalb von zehn Jahren Vorlaufzeit nicht in der Lage waren, ein paar Bahnhöfe zu ertüchtigen, damit die Westtrasse genutzt werden kann. Auch die bestehenden Bahnhöfe werden vernachlässigt, und daher ist trotz Preisreduzierung bei den Tickets (wenn sie nicht auf deutscher Seite so teuer werden, dass der luxemburgische Gratisanteil aufgefressen wird) kein Fortschritt für den Öffentlichen Personennahverkehr in der Region zu erwarten.

Daniel Karl, Igel

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