Ihre Meinung Noch ein Hotel in Bernkastel-Kues

Tourismus

Zum Artikel „100 neue Hotelzimmer in Zentrumsnähe“ (Volksfreund vom 9. Mai) schrieb uns Jörg Pauly:

„Die Touristiker sagen wir brauchen mehr Hotelbetten“, sagt Bernkastel-Kues’ Bürgermeister Wolfgang Port. Wer sind diese Touristiker ? Vor ein paar Jahren ist das Moselauen-Hotel entstanden und das Low-Budget-Easy-Hotel. Zusätzlich hat die Stadt die Burg aufwendig und teuer renoviert, das Schützenhaus wurde renoviert, der Vorplatz an der Mosel in Bernkastel soll umgestaltet werden, der Kurpark ist auch nicht mehr schön für die Kurgäste. Was sagen denn die Städtebau-Experten zum sozialen Städtebau hier in Bernkastel-Kues? Was ist mit geeignetem und bezahlbarem Wohnraum für Familien? Im Neubaugebiet Am Lieschberg geht es ja nicht wirklich voran. Wo sind hier die jungen Familien? Hierfür sollte dieses Gelände genutzt werden. Neben der neuen Drogerie Rossmann entstehen zwar Wohnungen, aber in Ferienwohnungsgröße. Soziale Einrichtungen wie Jugendraum oder Seniorenakademie gibt’s aktuell nicht. Ausreichend Parkplätze für Bewohner der Stadt sind auch nicht vorhanden.

Parkausweise kosten 90 Euro für neun Monate, auch für Anwohner. Dieser Ausweis ist für Touristen und Anwohner gleich. Anwohnerparkausweise gibt es nicht, nur Saisontickets. Hiervon ist auch die Gartenstraße betroffen, die unmittelbar am geplanten Hotel verläuft. Dort herrscht jetzt schon tagsüber Parkplatznot, trotz des angrenzenden Parkhauses. Die Stadt sollte die Menschen, die hier wohnen, nicht vergessen und nicht auf Kosten des Tourismus benachteiligen. Diese Menschen sind die Stadt. Familien sind wichtig für Städte, und für sie muss eine Stadt attraktiv sein. Beides im Einklang wäre optimal, aber im Moment geht es eher in die touristische Richtung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort