Leserbrief Suchtprävention statt Gefängnis: Das ist der richtige Weg

Cannabis

Zum Artikel „Die Gefahren der Cannabis-Freigabe“, Trierischer Volksfreund vom 26. Oktober:

Dieser Artikel ist aus meiner Sicht  einseitig mit teils waghalsigen Zukunftsprognosen, welche man sonst nur auf dem Jahrmarkt finden würde.

Ich frage: Kann man von einer guten Analyse sprechen, wenn der Autor sich lieber auf Spekulationen bezieht, anstatt sich bereits verfügbare Fakten zu dem Thema anzuschauen?

Die Antwort lautet Nein.

Zumal seine Argumente nicht überzeugen, insbesondere nicht, da es so viele Cannabis-Süchtige in Behandlung gibt. Dieser Umstand zeigt doch deutlich, dass das Verbot nicht den gewünschten Effekt hat und viel mehr Geld in die Prävention gesteckt werden muss.

Dies wäre mit den Steuereinnahmen durch die legalisierte Abgabe zu machen.

Die Cannabisnutzer, die jetzt süchtig sind, hätten lange vor der stationären oder ambulanten Suchtbehandlung Hilfe gebraucht, welche sie im aktuellen System aber nicht erreicht hat.

Bei der Cannabis-Legalisierung geht es, davon bin ich überzeugt, vor allem um Suchtprävention und Hilfe für viele Abgehängte der Gesellschaft, denen die Drogenbeauftragten der letzten 40 Jahre so überhaupt nicht geholfen haben.

Der Artikel ist aus meiner Sicht zynisch, wenn man bedenkt, dass es darum geht, kranken Menschen Hilfe zukommen zu lassen.

 Der Blick nach Portugal zeigt, dass die vor 20 Jahren durchgeführte Legalisierung zu sinkenden Konsumentenzahlen geführt hat. Suchtprävention und -hilfe statt Gefängnis: Das ist der Weg.

 

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