Leserbrief Die Gewalt muss beendet werden

Nahost-Konflikt

Zum Kommentar „Zu viele Wahrheiten für einfache Antworten“ von Werner Kolhoff und dem Artikel „Einhellig und scharf gegen den Terror der Hamas“ (TV vom 21. Mai):

Herr Kolhoff spricht in seinem Leitartikel von „kleinen“ Auseinandersetzungen, die zu diesem Konflikt geführt hätten. Ein Grund, warum es zur Eskalation kam war, dass am letzten Tag des Fastenmonats Ramadan  viele Muslime auf den Tempelberg zur Al-Aqsa-Moschee pilgern. Der Zugang wurde ihnen jedoch durch Provokationen israelischer Soldaten untersagt.

Einen Tag später wurde aber ein Demonstrationszug, der den Anspruch Israels auf ganz Jerusalem manifestieren sollte, genehmigt. Zudem war der Auslöser des Konflikts, dass arabische Familien aus ihren Häusern in Ost-Jerusalem vertrieben werden und israelische Familien dort einziehen sollten.

Der Konflikt wird auch immer wieder durch die israelische Siedlungspolitik ausgelöst. Artikel 49 der Genfer Konvention über den Schutz von Zivilpersonen sagt: „Die Besetzungsmacht darf nicht Teile ihrer eigenen Zivilbevölkerung in das von ihr besetzte Gebiet deportieren oder umsiedeln.“

 Seit dem Osloer Friedensabkommen von 1993, das einen dauerhaften Frieden zwischen Israel und den Palästinensern schaffen sollte, hat sich bis heute die Zahl der israelischen Siedler in den annektierten Gebieten etwa verdoppelt. Immer noch wird Land Palästinas von der israelischen Regierung besiedelt.

Trotz alledem muss die Gewalt von beiden Seiten beendet werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort