Leserbrief Nicht in meinem Namen

Antisemitismus

Zum Artikel „Wir stellen uns jedem Antisemitismus entgegen“ (TV, 19. Mai):

Antisemitismus kommt mir wie eine chronische Krankheit vor. Ich glaubte jahrelang, in Deutschland sei er überwunden, wir wüssten um die verheerenden Folgen von Judenhass, von Hass überhaupt. In letzter Zeit immer stärker merkt man enttäuscht und entsetzt, wie falsch dieser Glaube war. Wenn sich Antisemitismus als Kritik an israelischer Politik versteckt, kann man nicht ruhig bleiben. Diese Kritik darf nicht einseitig sein, muss Zusammenhänge erkennen, Wissen kann nicht schaden, Hass ist Gift. Straftaten müssen verfolgt und geahndet werden. Aber nicht nur Polizei und Politik müssen handeln.

Wir Bürger müssen unsere Meinung sagen. Meine Meinung ist: Ich freue mich über in Deutschland lebende Juden. Ich freue mich über friedliche Muslime bei uns, über Portugiesen und Amerikaner, über Menschen aus Afrika, Japan und allen Teilen der Welt.  Sie können mein Leben bunt und fröhlich machen. Ich sage ganz deutlich zu allen Rassisten und Antisemiten: Nicht in meinem Namen grölt ihr Euren Hass!

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