Leserbrief Anonyme Hetzbriefe gab es auch schon in der „guten alten Zeit“

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Zum Beitrag „Darf ich mir auf Facebook Fantasienamen geben?“ (TV vom 28. Januar):

 

Die heutige Generation könnte auf die Idee kommen, anonyme Hetze wäre ein Produkt der modernen Kommunikationsmittel. „Anonymes = Papierkorb“. Dieser Tipp war sogar in Benimmbüchern zu lesen. Anonyme Hetzbriefe gab es auch schon in der „guten alten Zeit“. Die meisten Empfänger haben eisern geschwiegen. Meistens ging es um Neid und Gehässigkeit im familiären oder beruflichen Bereich. Beispiel: Beim ersten Kneipensterben, von etwa 1960 an, gab es vereinzelt Gastronomen, die sich etwas Besonderes einfallen ließen. Besonders im Küchenbereich. Sie überlebten oder verzeichneten Umsatzsteigerungen.  Der Neid der Einfallslosen war ihnen sicher.

Bis in die 1950er Jahre gab es sogar anonyme Leserbriefe mit falschen Kürzel –  „P. M. aus S.“ zum Beispiel. Reichlich spät haben die Zeitungsmacher beschlossen, nur noch mit Klarnamen zu veröffentlichen. Interessant war, dass zum Beispiel in den Gaststätten immer gerätselt wurde, um wen es sich bei dem Leserbriefschreiber handelte. Meist mit Erfolg! Über die Ausdrucksweise, das Thema oder den Schreibstil. Übrigens: „Anonymes = Papierkorb“ fand ich in jungen Jahren schon falsch.

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