Leserbrief Es ging um keine Petitesse, sondern um eine extreme Notlage

Rücktritt von Anne Spiegel

Zu den Artikeln „Die Geschichte eines unfreiwilligen Abgangs“ und „Das Aus für Anne Spiegel: ein überfälliger Rückzug“ (beide TV vom 12. April):

Der Rücktritt von Frau Spiegel war unausweichlich und richtig. Mir stellt sich in diesem Zusammenhang allerdings auch die Frage nach der Verantwortung von Ministerpräsidentin Dreyer. Unisono wurde zu dem Auftreten von Frau Dreyer und Innenminister Lewentz im Mainzer Untersuchungsausschuss in den Kommentaren von „ausgebufft“ gesprochen. Beide hätten sich gut „verkauft“. Schuld waren natürlich nur die anderen. Aber wieso hat es Frau Dreyer seinerzeit ihrer Ministerin eigentlich gestattet, abzutauchen und sich zu dem für Rheinland-Pfalz eminent wichtigen Thema Flutkatastrophe  vier (!) Wochen lang nur von Vertretern aus der zweiten und dritten Reihe bei den Kabinettssitzungen vertreten zu lassen. Hätte Frau Dreyer nicht ihre Ressortchefin aus dem Urlaub zurückrufen oder zumindest zur digitalen Teilnahme an den Kabinettssitzungen verpflichten müssen? Wie gesagt: Es ging um keine Petitesse, sondern um eine extreme Notlage. In Rheinland-Pfalz haben 134 Menschen ihr Leben verloren, und die zuständige Umweltministerin weilte pflichtvergessen im Urlaub.

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