Leserbrief Deutschland blamiert sich!

Ukraine-Krieg

Zum Artikel „Bei Gas-Lieferstopp droht eine scharfe Rezession“ (TV, 14. April):

Was soll das Herumgekaspere unserer Bundesminister um drei, vier oder sechs Prozent an möglichen Verlusten an Wirtschaftswachstum im Angesicht dessen, was tagtäglich in der Ukraine an Unmenschlichkeit passiert? Die deutschen Politiker blamieren sich bis auf die Knochen in ihrem untauglichen Versuch, die „Notwendigkeit“ russischer Gaslieferungen zu begründen. Wie kann es sein, dass wir weiterhin Geschäfte mit dem Schlächter von Moskau machen?

Der amerikanische Wirtschafts-Nobelpreisträger Paul Krugmann hat völlig recht, wenn er uns Heuchelei im höchsten Maße vorwirft. Vor gut zehn Jahren haben wir allen voran in der Eurokrise den Mittelmeerländern Portugal und Griechenland verheerende Einschnitte in ihre Sozialsysteme und Wirtschaftseinbrüche von mehr als zehn Prozent aufgezwungen, was dort nicht zu unrecht als deutsches Diktat empfunden wurde.

Und heute, da die Existenz eines ganzes Staates und seiner Bewohner auf dem Spiel stehen, schrecken wir davor zurück, uns fühlbar einzuschränken. Als käme das nicht sowieso auf uns zu. Wenn wir Putin weiter mästen, wird‘s am Ende garantiert nur noch schrecklicher für uns!

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