Leserbrief Träumer einer friedlichen Welt sollten sich mit der Realität auseinandersetzen

Ukraine-Krieg

Zu den Leserbriefen „Panzerlieferungen werden antideutsche Propaganda forcieren“ und „Die Lieferung von schweren Waffen birgt eine große Gefahr“ (TV, 27. April) sowie weiteren Leserbriefen zum Thema:

Wie naiv müssen TV-Leserbriefschreiber – und nicht nur die – sein, zu glauben, man könne Putin die Welt überlassen, um in Frieden leben zu können? Hier wird Ursache und Wirkung auf den Kopf gestellt. Die Auslöschung einer ganzen Kultur, die Vernichtung eines ganzen Landes durch ununterbrochene Bombardierung der zivilen und wirtschaftlichen Infrastruktur und damit die Vernichtung jeglicher Lebensgrundlagen, die Ermordung Tausender Zivilisten und die Vertreibung von Millionen Menschen sind weder Ursache der Lieferung leichter oder schwerer Waffen. Sie sind meines Erachtens dem Wahn eines Diktators geschuldet, der in seinem Machtstreben Leid und unsagbares Elend großer Teile der Welt in Kauf nimmt.

Ich höre nur immer: „Putin will dies nicht, Putin will jenes nicht“. Er spricht immer neue Drohungen aus, und der Westen erstarrt vor Angst wie das Kaninchen vor der Schlange. Ich frage mich, was die Putinversteher sagen, wenn aus Rücksicht und Angst vor den Drohungen dem Diktator keine Grenzen aufgezeigt werden, und dessen Machtgelüste wie einst bei Hitler unersättlich werden. Wenn dann unser Leib und Wohl in Gefahr ist, wird man sich hoffentlich auch verständnisvoll in Grund und Boden bomben lassen.

Spreche ich anderen das Recht ab, sich durch das Völkerrecht gedeckte Waffenlieferungen gegen einen völkerrechtswidrigen Angriff zu verteidigen, wird das auch eigenes Handeln bestimmen, wenn es um die eigene Haut geht? Den Träumern einer friedlichen Welt kann ich nur raten, sich mit der Realität auseinanderzusetzen und endlich aufzuwachen. Wie heißt es doch so schön: Es kann der Friedlichste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.

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