Leserbrief „America first“ kann keine Blaupause für Deutschland sein

Krieg und Wirtschaftspolitik

Zu den Leserbriefen „Heulen und Zähneklappern (TV vom 20. August) und „Die verfehlte Politik hat uns klargemacht, wie nahe wir in Deutschland vor dem Bruchpunkt stehen“ (TV vom 17. August):

Heulen und Zähneklappern nutzt gar nichts, wenn man nicht die Lehren aus der Vergangenheit zieht, um zu verhindern, dass Heulen und Zähneklappern nicht zum Dauerzustand werden. Wer meint, die Welt den Despoten zu überlassen, sollte sich eigentlich schon jetzt die Augen reiben, was eventuell dazu führt, Ursache und Wirkung klar zu sehen, um diese auseinanderzuhalten.

In zwei Leserbriefen –  „„Die verfehlte Politik hat uns klargemacht, wie nahe wir in Deutschland vor dem Bruchpunkt stehen“ und „Heulen und Zähneklappern“ – wird das propagiert, weiter so und durch. Ich frage mich, wollen wir das denn wirklich? Was interessiert mich das Unrecht in der Welt?

Was wir zurzeit erleben, ist kein böser Traum, sondern bittere Realität. Was heißt eigentlich „Schaden vom deutschen Volk abzuwenden“, was der Leserbriefschreiber einfordert? Wenden wir Schaden wirklich ab, wenn wir uns auf Gedeih und Verderb Despoten ausliefern?

Gerade dafür bekommen wir ja  zurzeit die Rechnung präsentiert. Es wird höchste Zeit, unser Verhalten aus der Vergangenheit zu überdenken, um daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Hoffentlich schützt das dann davor, dasselbe Schicksal zu erleiden wie es viele Länder durch hegemoniale Machtansprüche erlebt haben, zurzeit erleben oder künftig erleben werden.

So wie man fadenscheinige Gründe gefunden hat, die Ukraine in Schutt und Asche zu bomben, wird es sicher nicht schwerfallen, ebensolche zu finden, Deutschland zu überfallen. Wenn unsere Nachbarn dann auch den Fokus nur auf den eigenen Horizont legen, dann armes Deutschland. „America first“ kann keine Blaupause für Deutschland sein.

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