Leserbrief Es ist einfacher, sich über Sachen aufzuregen, die man nicht kennt

Rassismus-Debatte

Zum Leserbrief „Wie krank ist die Gesellschaft, wenn Winnetou schon rassistisch ist?“ sowie weiteren Leserbriefen im Trierischen Volksfreund vom 31. August und zur Berichterstattung über das Thema:

Da musste ich mir doch die Augen reiben, als ich lesen musste, Winnetou werde verboten und ähnliche Briefe.

Es geht erst einmal um die Kinderbücher, die nicht auf Karl May zurückgehen, aber es kommt ein Film über die Kinder und Jugend von Winnetou heraus, diese Kinderbücher sollten zeitgleich herauskommen.

Da sie nicht veröffentlicht sind, also kaum jemand weiß, was drin steht, ist die Aufregung doch peinlich. Die ARD hat die Lizenzen der Karl-May-Verfilmungen schon 2020 nicht verlängert, da sie kaum noch jemand sehen wollte ... (Anm. der Red.: Laut ARD-Tochterfirma Degeto hat es keine inhaltlichen, sondern wirtschaftliche Beweggründe gegeben, dass man die Lizenzen auslaufen ließ).

Wer Karl-May-Filme sehen will, kann sie selbstverständlich kaufen, im ZDF ansehen, und die Karl-May-Bücher kann und darf man natürlich lesen.

Wieso dieser Hype jetzt so hochkocht, ist anscheinend einer kleinen Gruppe zu verdanken, die die indigene Bevölkerung, Indianer, im Kinderbuch klischeehaft abgebildet erkennt und dagegen protestierte. Als der Shitstorm, also der Ärger auf der Internetseite von Ravensburger zu groß wurde, entschloss der Verlag sich, die Bücher nicht auszuliefern.

Schade, denn so hätte man sich selbst ein Bild machen können, mit Kindern und Enkeln darüber reden können, erklären, warum sie nicht Indianer sind.

Aber es ist natürlich einfacher, sich über Sachen aufzuregen, die man nicht kennt.

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