Leserbrief Warum hört man nichts von Vorsorgemaßnahmen wie Rückhaltebecken oder Sickerschächten?

Hochwasserschutz

Zum Leserbrief „Ein gänzlich anderer, ökologisch wirksamer Umgang mit Trink-, Regen- und Schmutzwasser ist geboten“ (TV vom 24. August) und „Hochwasserschutz: 3D-Modelle, bessere Pegel und mehr Beratung“ (TV vom 13. September):

Na endlich: ein paar Tage mit Regen. Gut für das Grundwasser und dessen Wiederauffüllung? Kaum, denn schon wenige Stunden später kann beobachtet werden, wie die Bäche und Flüsse mehr Wasser führen. Also wenig ins Grundwasser!

Eine Erklärung ist, dass nahezu jede Dachrinne, sei es eine eines Einfamilienhauses oder die einer gigantischen Riesenhalle, wie sie bei Föhren und anderswo stehen, Regenwasser direkt in die Kanalisation und schnellstmöglich in den nächsten Bach (auch als „Vorfluter“ bezeichnet) und dann in die Mosel leiten.

So war an der Staustufe Wintrich weniger als zwölf Stunden nach dem ersten ergiebigen Regen bereits wieder zu sehen, wie Wasser über das Wehr floss. Warum nicht die Dachrinne in einen Sickerschacht leiten? Sickerschächte sind Einrichtungen, die bei nahezu allen Häusern, die vor den 1970ern errichtet wurden, irgendwo im Garten vorhanden sind und mit wenig Aufwand wieder genutzt werden könnte. Auch bei den gewerblichen Bauten, die Tausende Quadratmeter überdecken, sollten Rückhaltebecken und Sickerschächte verpflichtend sein.

Damit geht auch viel ins Grundwasser, und das ist die wichtigste Quelle für Trinkwasser – gleich ob aus dem Wasserhahn im Privathaushalt oder von den Mineralwasser-Firmen in der Region. Dies würde auch dem „Katastrophenschutz Rheinland-Pfalz“ dienen.

Jedoch finde ich unter diesem Stichwort nichts, das auf „Vermeidung einer Flut“ Bezug nimmt. Alles scheint darauf ausgerichtet zu sein, auf eine bevorstehende oder gerade sich ereignende Flut zu reagieren.

Außerdem finde ich kein Wort zur Renaturierung von Fließgewässern oder zur Neu-Einrichtung von Überflutungsgebieten (sogenannte Polder).  Und wie wäre es mit der Wiederansiedlung von Bibern mit begleitenden Auewäldern?

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