Leserbrief Alles Grau in Grau

Stadtentwicklung Bitburg

Zum Bericht „Oasen im Stadtgrau“ (TV vom 15. August) schreibt dieser Leser:

Angesichts der vielen Versorgungsleitungen im öffentlichen Raum kann ich verstehen, dass es schwierig ist, in der Bitburger Fußgängerzone Bäume zu pflanzen. Die Wurzeln würden ja vor diesen Leitungen nicht Halt machen. Aber das, was dort mit viel Geld gestaltet wurde, ist eintönig und grau. Der alte graue Straßenbelag ist durch neues Grau ersetzt worden.

Die neu gepflanzten Bäume sprießen  aus grau lackierten Stahlbehältern. Nachts erhellen gespenstisch schöne LED-Bänder und Strahler diese Pflanzkästen, da die ausnahmslos grau lackierten LED-Straßenleuchten es offensichtlich nicht schaffen, die Straße so zu beleuchten, dass der ortsunkundige Besucher die Fußgängerzone gefahrlos begehen kann.

Am Parkplatz in der Schliezgasse zeugen viele Lackspuren an den grauen Laternenmasten vom ungewollten Kontakt mit Fahrzeugen.  Wie schön wäre es, doch wenigsten die Lichtmasten mit hell leuchtenden Farben zu akzentuieren?

Stutzig macht auch die Aussage eines städtischen Bediensteten in dem Artikel: Der sagt, dass die Stadt „mehr Bäume pflanzen würde, wenn wir geeignete Stellen hätten“. Es gibt derartige Stellen. Und zwar die Spielplätze, die ja angeblich nicht mehr gebraucht werden und die als Baugrundstücke verkauft werden sollen.

Die Stadt Bitburg hat inzwischen ein Änderungsverfahren des Bebauungsplanes, der den Spielplatz „Auf Arxt“ umfasst, eingeleitet, damit dort eine Wohnbebauung ermöglicht wird. Das Geld, das so in die städtische Kasse gespült wird, soll für die Aufwertung anderer Spielplätze verwendet werden. Wie so etwas dann aussieht, hat die Stadt am Indianerspielplatz bereits demonstriert.

Dort wurde in Edelstahlstangen einer „Turnbar“ und in einen Fallschutz investiert. Ob und in welchem Umfang diese Einrichtung genutzt wird, vermag die Stadt zwei Jahre nach der Inbetriebnahme nicht nachzuweisen. Wäre es nicht eine gute Idee, die Grünanlage „Auf Arxt“ zu erhalten und sie mit Bäumen zu bepflanzen oder als Blumenwiese zu nutzen?

Noch ist es früh genug, das Bauleitverfahren zu stoppen und damit einer weiteren grauen Versiegelung vorzubeugen! Nicht nur Insekten und Vögeln würde ein Lebensraum erhalten. Auch die Bewohner der Albachstraße und ihrer Seitenstraßen wären dankbar für den Erhalt dieser Grünanlage. Es ist eine geeignete Stelle, zumindest einem Teil der 37 Bäume aus der Spende von Frau Jauslin-Simon eine Heimat zu geben.

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