Leserbrief Das Bringt-System funktioniert einfach nicht

Biotonnen-Streit

Bis Jahresende hatten die Haushalte der Region das Vierer-System von Restmülltonne, Biotonne, Altpapier und Gelbem Sack. Die Abfuhr war jeweils monatlich einmal, außer der Biotonne, die alle 14 Tage abgefahren wurde. Damit waren die Bürger sehr zufrieden. Stellt sich also die Frage, warum man ein gut funktionierendes, voll akzeptiertes System ohne Not abschafft.

Das jetzt eingeführte Biomüll-Bring-System funktioniert nicht und ist außergewöhnlich umweltbelastend. Die Papiertütchen für die Sammlung in den Haushalten weichen auf und führen zu Verschmutzungen in Wohnungen und Autos. In dieser Situation müssen dann wieder Plastiktüten und wasserdichte Plastikeimer herhalten. Die unzähligen Auto-Müllbringfahrten zu den Sammel-Containern schädigen die Umwelt und belasten das Klima. Man sollte schnellstens wieder zum alten System zurückkommen.

Zudem ist dringend geboten, auch die aktuelle Restmüllproblematik neu zu überdenken. Da die Müllmengen von Jahr zu Jahr steigen und das bisherige Verfahren der Müllsortierung nicht ehrlich und in der Handhabung unsolidarisch ist. Allem voraus geht die stetig steigende Produktion von immer neuen, nicht benötigten „Wegwerfprodukten“, die gut vermarktet werden, relativ teuer und klimaschädlich sind und oft sinnlos gekauft werden. Ein möglichst schnelles Umdenken in der Müllpolitik ist gefordert. Der Solidargedanke sollte auch bei der häuslichen Abfallverwertung einen höheren Stellenwert einnehmen. Da es kein Verfahren geben wird, das eindeutig durch Volumina, durch Gewichte und Stoffeinträge zu bewerten ist, sollten einfache, ehrliche und transparente Methoden eingeführt werden, die eine Solidargemeinschaft auch akzeptieren kann.

Dabei ist eine zu starke Gebührendifferenzierung zu vermeiden. Meines Erachtens ist die zur Verfügungstellung einer größeren Tonne zum gleichen Preis, die nur halb gefüllt wird, besser als die kleine Tonne, die nicht für die anfallende Müllmenge ausreicht. Zudem ist eine nicht exakte, individuelle Sortierung in heutiger Zeit zum geringeren Problem geworden, weil die technischen Möglichkeiten der umweltfreundlichen Stoffverwertung in den modernen Müllverwertungsanlagen so gut wie noch nie zuvor sind.

Ein zu starkes Differenzieren muss nicht sein. Damit würde sich auch das Thema „Windelbonus“, das den Kreis Vulkaneifel mit 100 000 Euro pro Jahr belastet, erübrigen. Das muss im Rahmen des ART-Haushaltes aufgefangen werden. Außerdem sind solche Sonderverfahren eher peinlich oder diskriminierend für den betroffenen Personenkreis.

Fazit: Das System muss wesentlich bürgernaher, umweltfreundlicher und kostengünstiger erfolgen.

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