Leserbrief Das dürfen wir nicht hinnehmen

Sanierung Hallenbad Irrel

Zu unserem Bericht “Zurück ins Wasser – vorläufig“ (TV vom 10. August) schreibt dieser Leser:

Für den Leiter der Südeifelwerke ist die Sauna  offenbar etwas wie ein rotes Tuch. Das hat auch der Bericht im TV gezeigt. Wäre es dem Werkeleiter gegangen, wäre die Sauna wohl schon dichtgemacht worden, als das Hallenbad im August 2018 wegen defekter Abwasserleitungen geschlossen wurde. Es ist sicher Bürgermeister Moritz Petry zu verdanken, dass die Sauna in Irrel bis zum Einbau der neuen Heizung Ende Februar diesen Jahres in Betrieb blieb.

Nach Paragraf 67 der Gemeindeordnung nimmt eine Verbandsgemeinde an Stelle der Ortsgemeinden „den Bau und die Unterhaltung von zentralen Sport-, Spiel- und Freizeitanlagen“ wahr. Hier steht klar, dass die VG „für die Unterhaltung“ – nicht etwa für eine Demontage – von Freizeitanlagen zuständig ist. Der Leiter der Südeifelwerke sagt nun aber wortwörtlich im TV: „Es ist nicht Aufgabe einer VG, eine Sauna zu betreiben.“ Klar aber ist doch, dass auch eine Saunaanlage eine Freizeiteinrichtung ist. Die Saunaanlage wurde Mitte der 90er Jahre einer Vollsanierung unterzogen. Die Anlage ist nach wie vor in einem guten optischen Zustand und voll betriebsfähig. Die Technik ist auf dem neuesten Stand. Die Tatsache, dass im Lauf von Untersuchungsmaßnahmen die Decken abmontiert  wurden, sollen nun als Vorwand dienen, die Sauna auf Dauer zu schließen. Als Grund für diese Schließung wird auch genannt, dass die Umkleidemöglichkeiten im Hallenbad vergrößert werden sollen.

Mir sind keine Klagen von Hallenbad-Besuchern bekannt, dass die Umkleidemöglichkeiten zu klein seien. Man kann die Umkleidemöglichkeit so groß machen, wie man will, die Zahl der Badegäste wird sich dadurch nicht erhöhen. Die Saunagäste jedoch vertreibt man durch die Schließung.

Ich frage mich, ob es sinnvoll ist, einen sanierten Teilbereich aufzugeben, um dann mit erheblichem baulichen Aufwand den Umkleidebereich zu vergrößern. Mal abgesehen davon, dass auch der neue Decken braucht. Also könnte man auch den Saunabereich mit einer neuen Decke ausstatten und die Sauna weiter betreiben. Wenn schon angeführt wird, dass die bewilligten Gelder für die Sanierung des Hallenbades nicht reichen, sollte man auf die Zerstörung des Saunabereichs und unnötige Baumaßnahmen doch besser verzichten.

Die Sauna in Irrel ist öffentliches Eigentum. 1972 wurde das Hallenbad inklusive des Saunabereichs gebaut und jahrzehntelang so betrieben. Dass jetzt die Südeifelwerke eine Teilschließung ankündigen, werte ich als Überrumpelungsversuch der Öffentlichkeit durch Schaffung von Fakten. Es darf nicht zugelassen werden, dass eine viel genutzte Freizeitanlage zerstört wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die politisch Verantwortlichen, der Verbandsbürgermeister, der Verbandsgemeinderat und die Gemeinderäte in der VG, das einfach hinnehmen werden. Die Bemühungen, mehr Tourismus in die Südeifel zu bekommen, sollte man nicht durch den Abbau vorhandener Infrastruktur unterlaufen.

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