Leserbrief Das System Bio-Tüte wird nicht funktionieren

Abschaffung Bio-Tonne

Zu unserem Bericht „Nach der Tonne kommt die Tüte“ (TV vom 14. August) schreibt dieser Leser:

Endlich hat ein Kommunalpolitker aus dem Nachbarkreis Bernkastel-Wittlich den Mut, noch einmal gegen die Abschaffung der Bio-Tonne zu protestieren. Denn es ist Unsinn, diese Tonne abschaffen zu wollen, wie das jetzt im Vulkaneifelkreis ansteht. Das wirft die Frage auf, ob wirklich jemand aus dem Nachbarkreis kommen muss, um die Verantwortlichen vor Ort – die Kommunalpolitiker, die Kreisverwaltung und den Kreistag – auf diese Misere aufmerksam zu machen. Dabei gibt es doch den berühmten Satz, den der Geschäftsführer der ART vor etwa zwei Jahren losgelassen hat: „Die Bio-Tüte muss kommen, damit die Bio-Tonne kommt.“ Im Vulkaneifelkreis gibt es die Bio-Tonne bereits seit etwa 20 Jahren. Sie hat sich nach meiner Meinung bewährt. Das Vorurteil, es handele sich um eine „Madentonne“, stimmt einfach nicht. Was denen bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord vorschwebt, kann man einfach nicht nachvollziehen. Denn viele Fragen bleiben unbeantwortet: Wer lässt sich in Daun und den Stadtteilen gerne einen Bio-Container vor die Nase stellen? Wie kann man älteren Menschen zumuten, die Biotüte durch die Gegend zu schleppen, um diese zu entsorgen. Wie sollen Familien, wenn beide Partner berufstätig sind, die Sache mit der Biotüte umsetzen? Oder soll der Abfall dann eine Woche lang in der Wohnung oder im Haus herumgammeln? Wie soll verhindert werden, dass Menschen, die sich den Stress mit der Biotüte nicht antun möchten, ihren Bioabfall einfach in der Restmülltonne entsorgen?

Nach meiner Einschätzung ist die Bio-Tüte aus vielerlei Gründen einfach in der Praxis nicht umsetzbar. Eine unschöne Begleiterscheinung: Mit der Bio-Tüte zieht man zwangsläufig Ungeziefer in die Wohnungen und die Wohngebiete.

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