Leserbrief Dieser Radweg könnte besser sein

Tourismus

Zu unserem Bericht „Radtouristen zieht es in die Eifel und an die Mosel“ (TV vom 26. März):

Schon vor einem Jahrzehnt las ich einen Artikel im TV mit der Kernaussage „Touristikgebiete, die nicht in ihr Radwegenetze investieren, radeln am Erfolg vorbei“. Nun hat sich erfreulicherweise in den vergangenen Jahren in der Region einiges verbessert, aber es gilt auch hier: Nichts ist so gut, als dass es nicht noch besser werden könnte. Und Verbesserungen könnte der 121 Kilometer lange Kyllradweg, der fast durchgängig entlang einer Bahnstrecke führt, durchaus vertragen.

Wählt man Losheimergraben auf gut 600 Metern Höhe als Startpunkt, geht es angenehm leicht bergab, bis man oberhalb von Jünkerath im Ortsteil Glaadt die Bahntrasse verlassen muss, um sich einen Kilometer lang durch ein Gewerbegebiet zu quälen, wo man aufpassen muss, nicht mit PKW und LKW zu kollidieren. Kaum hat man das geschafft, müssen die Radfahrer gleich hinter dem „Schwarzen Pfad“ die B 421 kreuzen, was schon allein deshalb ein sehr gefährliches Unterfangen ist, da dort auch innerorts entsetzlich gerast wird.

Dem nicht genug: Im Anschluss  buckelt man über die K 54 von Jünkerath nach Gönnersdorf und ist neuen Gefahren ausgesetzt. Ein schwerer Unfall, an dessen Spätfolgten vor etwa zwei Jahren eine Radfahrerin starb, sollte alle wachrütteln und warnen. Auf dem kurzen Stück der K 71 vor der Brücke, die über die Kyll und die Bahnstrecke führt, geht es unvermittelt scharf rechts ab. Da die Stelle quasi vor meiner Haustür liegt, konnte ich hier schon viele Stürze beobachten.

Auch der nachfolgende 15-prozentige steile Anstieg zur schönen Waldstrecke „In den Leyen“ hat es in sich. Umgekehrt quälen sich die Radfahrer in Gönnersdorf über die K 71 bergan. Wohl dem, der ein E-Bike sein Eigen nennt. Aber längst nicht alle Radtouristen und Radsportler können oder wollen sich so ein Teil zulegen. Weiter kyllabwärts wird’s gemütlicher, aber das Prädikat „familienfreundlicher Radweg“, womit der Kylltalradweg ja beworben wird, hat zumindest das gut sieben Kilometer lange Teilstück von Jünkerath-Glaadt bis zum Bahnhof Lissendorf überhaupt nicht verdient. Sicher wird hinter den Kulissen für einen ungefährlicheren Radweg entlang der Bahnstrecke verhandelt. Es geht, zwar nicht nur, aber auch ums liebe Geld. Leider hat man von irgendwelchen Fortschritten – trotz einer Machbarkeitsstudie mit positivem Ergebnis – in dieser Sache seit geraumer Zeit nichts mehr vernommen. Zumindest also in der Öffentlichkeitsarbeit gibt es hier erhebliche Defizite.

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